Mittwoch, 7. November 2007

Sihanoukville, Kambodscha 07.11.2007

Hallo, meine lieben, schreibfaulen Blogleser,
wir melden uns hier aus dem bislang eher langweiligen (wir hatten heute keine Zeit mehr, den strand zu erkunden) Sihanoukville, im Sueden Kambodschas liegend. Als wir nach einer vierstuendigen Busfahrt aus Phnom penh hier angekommen sind, empfing uns zunaechst ein kleiner halbstarker Nackedei, der bevorzugt den innerstaedtischen Busbahnhof zu nutzen schien, um persoenliche, diskrete Geschaefte abzuwickeln (er schiss voellig hemmungslos vor den Augen des gesamten Busses auf den Buergersteig), was fuer ein Empfang. nach einer kurzen Taxifahrt auf dem Motorbike, sind wir dann in einem Touriladen gelandet, der zwar eine Menge bietet (Playstation, Billard und TV), jedoch eher an Klassenfahrt und Herberge erinnert, als als Geheimtip in den Tropen. Wir haun hier morgen sicherlich wieder ab, auch aus dem Grunde, dass Kathy nicht so gut auf ratten klarkommt (war auch echt ein Riesenviech). danach eine Stunde kompletter Stromausfall.
Doch zunaechst ein kleiner Rueckblick auf die letzten 3 Tage, die wir in der kambodschanischen Hauptstadt verbracht haben. Phnom Peng ist alles andere, als eine schoene, saubere asiatische Metropole, eher ein abgasverseuchtes Moloch, in dem man als tourist nicht laenger bleibt als noetig. Noetig bedeutet hier, sich intensiv mit der tragischen, juengsten Geschichte Kambodschas auseinanderzusetzen und Orte zu besuchen, die seinesgleichen in der Welt suchen. So sind wir mit unserem, seit der Einreise nach Kamboscha, neuem Freund Raoul, einem supernetten Hollaender, zunaechst ins S-21, einer zum Foltergefaengnis umfunktionierten High School gefahren und haben dort 3 1/2 beklemmende Stunden verbracht, die uns sehr auf den Magen geschlagen sind und eindeutig vor augen gehalten haben, wie boese und barbarisch Menschen unter Druck und Macht agieren koennen. Gestern sind wir dann, 15 km entfernt von der City, zu dem Ort gefahren, der in die Geschichte als Killing Fields of Choeung Ek eingegangen ist. Hierher wurden 17000 Gefangene und Gefolterte aus dem S-21 deportiert, um hier direkt, wiederum auf brutalste Weise, exekutiert zu werden.
Kambodscha befindet sich mittlerweile im umbruch - obwohl hier nach wie vor ein korruptes System herrscht.
Gestern abend haben wir dann, nach einer gemeinsamen Woche, Raoul verabschiedet, der zunaechst Richtung Bangkok gefahren ist, und sind heute morgen an diesen furchtbaren Ort gefahren, um hier die Tage bis zu unserer Einreise nach Vietnam am 13.11. zu verbringen.
Bis die Tage
Tim und Kathy

8 Kommentare:

Dörte hat gesagt…

Ihr Süssen!
Tja, was soll man sagen, die bloggerfaule Front hat einfach mal eine asymptotisch gegen Null gehende Neuigkeitenbasis, aus der sie zu berichten vermag. Vielleicht schämt Sie sich auch ein wenig, dass die Erlebnisse, die hier im grauen Deutschland ihre Welt bewegt, mehr so nich so spannend sind, aber ein wichtiges Ereignis sollte Euch dennoch NICHT vorenthalten werden: DIE HAMANN IST TOT! Ich sach mal: Schilddrüsenkrebs!!!
What else to be reported? Ansonsten stellt einem Murphys Law immer mal wieder ein Bein und lässt mich beispielsweise mein Auto aufgrund leerer Batterie ausgerechnet in den schlimmsten Regenschauern anschieben, um dann 3 Minuten später - ich klatschnass im Auto sitzend - den Himmel derart zu besänftigen, dass nicht mal mehr der Scheibenwischer benutzt werden muss. Schönes Ding! Aber was soll´s. Wir sind gegen schlechte Laune momentan noch resistent aufgrund des just aufgeladenen Urlaubs-Energietanks. Uns strahlt doch die Sonne aus dem Allerwertesten! :-)Ihr seht, es gibt nicht die geringsten Neuigkeiten, aber aus lauter Lust, Euch auch mal was lesen lassen zu können, sauge ich mir einfach mal ein bißchen Alltagsgefasel aus dem Hirn. Sitze gerade noch am Rechner in der Firma und habe den lauwarmen Kaffee neben mir. Vor mir wartet noch ein Schriftstück auf meine lustvolle Bearbeitung. Vielleicht nicht mehr heute... Ihr habt alles richtig gemacht, Ihr Süssen! In diesem Sinne bleibt alles "same same but different (without you)"! Knuutscha!

Dörte hat gesagt…

Nachtrag:

Ich kann mich nich für nen Bloggernamen entscheiden, verdammt!

Was ich aber eigentlich sagen wollte:

Was für ein dämliches Gefasel meinerseits! Ich fass es nicht! Tse! ;-)

Dörte hat gesagt…

Achso: Nachtrag Nummer 2: Habt Ihr von diesem Vogelspinnendorf in camboooodia gehört? Da gibt´s geröstete Spinnenbeine vom Grill, fritierte Spinnenbeine, getrocknete Spinnenbeine, Vogelspinnen-Urlaubs-Souvenirs, die Babys spielen mit Vogelspinnen... Ohne Scheiß, P und ich haben letztes Jahr in Vietnam über dieses Dorf eine Reportage gesehen! Ein Must für jeden Arachnophobiker! Fänd ich echt interessant, obwohl ich mich zu desgleichen zähle... Das Dorf heißt Skuon...

speedstar hat gesagt…

Ein herzliches Moin aus OLcity.
Wie soll man den gegen solche Geschichten anstinken. Aber ich werde in Zukunft mal öfter aus Deiner Heimatstadt berichten. Passiert ist hier noch nicht viel seitdem Ihr in den Sack gehauen habt. Die Werderamateure haben euch aus dem DFB Pokal gekegelt, aber das habt ihr ja bestimmt schon mitbekommen. Ich denke aktuelle Nachrichten werdet Ihr bestimmt ab und zu selber erforschen, oder?
Ich persönlich habe gerade am Montag einen Starkstromschlag von meinem Backofen überlebt. War eigentlich der Meinung alle Sicherungen rausgedreht zu haben, aber dem war irgendwie dann doch nicht so. So schlag ich mich nun seit zwei Tagen mit Herz-Rythmusstörungen durch die Arbeitswelt und hoffe das alles wieder normal wird. Die Weißheit des Tages für euch ist also folgende: Ärgert euch nicht über irgendwelche Bambushütten ohne Strom und Wasser, sondern erfreut euch darüber das ihr dadurch wenigstens keine Stromschläge bekommen könnt und nur eines natürlichen Todes sterben könntet. ;-))
So, Bis dennsen alles gute weiterhin und viele Grüße vom Speed
P.S. Vielleicht bin ich ja auch bis Ihr wieder kommt irgendein Superheld geworden durch dieses Ereignis. (ist doch öfter so im Kino oder?)

Henne hat gesagt…

Hallo, Globetrotter,

schreibfaul stimmt, aber dieses Blog lässt einen nur nach Lust und Laune rein.
Hier ist Sturm, ich warte auf ein Zeitfenster zum Surfen, zwischen Arbeit, Geburtsvorbereitungskurs und Trägheit. Neulich wehte der Wind eine transparente Plastiktüte am Fenster im zweiten Stock vorbei, es sah aus, als schwebte eine Qualle vorbei: aquatisches Altona.
Was haben sie eigentlich mit Pol Pots Leiche gemacht?
Viele Grüße von der Lange-Rost-Bande

Axel hat gesagt…

Grüzie Gott nach Kambodia!

Da an dieser Stelle schon viel geschrieben wurde, will ich natürlich auch noch mal meinen Dijonsenf dazu geben. (geröstete Vogelspinnenbeine an Dijonsenfsauce als Vorspeise zum Barramundi auf einem Zitronenreisbett...? ) Ist mir nur eben so eingefallen... Seit dem ich nicht mehr rauche, habe ich einen unglaublichen Appetit...
Offensichtlich Hennes Leben sehr ähnlich, ist auch mein Leben vom Nestbauen geprägt: Arbeiten, an der Wohnung basteln (nein, das Kinderzimmer wird nicht rosa gestrichen) und ab dem Wochenende zum Geburtsvorbeireitungskurs: Hechel-Hechel... (Für die Insider: Erdbär hat mittlerweile mindestens Wassermelonengröße)
Nur aus reinem Interesse: Wer ist Speedstar aus OL? Ich habe zwar meine Vermutungen, aber gibt dich doch mal zuerkennen - dann ist die Geschichte mit dem Starkstrom umso schöner... hihi…!
Ihr beiden am anderen Ende Welt seht es geschieht nicht sonderlich viel, wenn man sich schon so einen Blödsinn aus den Fingern saugen muss! Obwohl mich eine Begebenheit der letzten Tage doch sehr aufgewühlt hat: Willy Bartels ist tot!
Und nun zurück zu meinem Heißluftfön und den Türzargen!

Axel hat gesagt…

Sacht mal... hat Google die Sommerzeit noch drin oder warum ist das hier 03:07? Also nach meinem altmodischem Chronografen ist es 12:07... So gehts ja wohl nicht!

Das_Flonsen hat gesagt…

Jajasen, jetzt wird aber geschrieben......zwar ist der Vergleich der Geschichten insgesamt noch zugunsten Eurer "Wir-Fahren-einmal-um-die-ganze-Welt"-Storys, jedoch rangen uns die geposteten Geschichtchen aus grey-november-Germany auch gewisse Schmunzler ab (Qualle,Starkstrom & Konsorten)!!!
Neben Sturmfluten, Gewittern und ner Menge Antidepressiva in Kombination mit Alkohol hier nun eine kleine Krankenhausgeschichte:
Eine ältere Patientin (alleinstehend, etwas entdifferenziert und sehr mitteilungsbedürftig/redselig) gab auf die Frage beim Aufnahmegespräch ob sie denn Haustiere hätte folgende Antwort:"Nein......doch ein Rotkehlchen in meinem Garten...!"
In diesem Sinne müssen wir jetzt los, um Nils Holgersson und den Fluggänsen, die gleich vorbeikommen, noch ein paar Stullen für deren Klassenfahrt in den Süden zu schmieren.