Freitag, 25. Juli 2008

Cuzco (Peru), 26. Juli 2008

hallo ihr lieben,
wie ihr seht sind wir gut in peru angekommen. unser erstes ziel war ariquipa. am montag sind wir frueh morgens in copacabana los und mit dem bus nach puno in peru gefahren. hier gab es mal wieder kleine komplikationen, als der zweite bus, in den wir umsteigen mussten mitsamt unseren schon verladenen rucksaecken fast weggefahren waere, als wir auf klo waren. nur voller koerpereinsatz und rigeroses durchbrechen einer menschlichen barriere konnten den bus noch in letzter sekunde stoppen. was fuer eine aufregung. dafuer war der rest der fahrt dann allerdings zur abwechslung mal echt entspannt und die landschaft war natuerlich auch mal wieder wunderbar. abends sind wir dann angekommen. auf den ersten metern richtung busstation wirkte ariquipa eher abschreckend, da es mehr an einen ausgebombten kriegsschauplatz mit seinen bauruinen und in die hoehe ragenden dachlosen gemaeuern erinnerte. das zentrum allerdings war schockierend schoen. fantastische alte bauten aus weissem vulkangestein und im hintergrund die schneebedeckten anden und ein riesenvulkan. hoehepunkt war allerdings, dass unser hostel eine dusche mit HEISSEM wasser hatte (die erste seit la serena in chile)!!!
am dienstag sind wir leider gottes den ganzen tag rumgerannt und haben unseren flug (der eigentlich von lima nach buenos aires gehen solte, dann aber aufgrund der wahnsinnskosten leider nur ein flug von ariquipa nach santiago geworden ist, was bedeutet, dass wir am ende noch ein sehr anstrengendes hardcore busreiseprogramm vor uns haben...)organisiert. dies war mal wieder eine sehr schwere und langwierige geburt, da die menschen in den touristenbueros keine gelegenheit auslassen, einen uebers ohr zu hauen und im internet die fluege leider auch nicht erschwinglich waren. des weiteren mussten wir uns dann auch noch um eine tour zum colca canyon kuemmern, so dass wir den ganzen tag eigentlich mit der bloeden organisiererei vertuedelt haben. das war sehr nervig aber wenigstens hat man bei dem rumgerenne schon viel von der wunderschoenen altstadt gesehen.
am naechsten tag ging es dann morgens los richtug colca canyon, welches der zweittiefste canyon der welt ist (der tiefste ist ca. 200 km weiter entfernt). hier sind wir, eine bunt zusammengewuerfelte gruppe bestehend aus vielen suedamerikanern, zwei schweizern, und monika und klaus, den sterotypen negativdeutschen, die waehrend der gesammten zweitaegigen tour nicht ein wort mit jemandem gesprochen haben und waehrend der mahlzeiten draussen vor dem restaurant blieben, um schokoriegel zu essen) dann leider auch das erste mal mit der krassen touristenindustrie in peru konfrontiert worden. wir, mitsamt 50 anderen bussen haben uns auf den weg gemacht und jede fotomoeglichkeit mit der meute gemeinsam genutzt (aber bitte nur 5 minuten). das war nach bolivien ein ganz schoener schock, aber nichtsdestotrotz war die landschaft spektakulaer und am nachmittag sind wir dann in chivay (einem eigentlich kleinen oertchen in den bergen, wenn nicht die 3000 touristen gewesen waeren...) angekommen. abends wurden wir alle in ein grossraumrestaurant verfrachtet und durften eine folkschau ansehen (zugegebenermassen haben sich alle sehr viel muehe gegeben, jedoch war es fuer uns ein wenig too much - komische sitten scheinen die peruaner allerdings zu haben, denn ein volkstanz stellte spielerisch auspeitschungsszenen zwischen ehepartnern dar. als hier das publikum mit einbezogen wurde, sind wir unter den tischen verschwunden...).
am naechsten tag hiess es um 4:45 uhr aufstehen und los richtung canyon. dort waren wir dann um 8 uhr und haben (wieder mitsamt 5000 touristen) den flug der gigantischen condore ueber dem weitlaeufigen canyon bewundert. trotz der abtoernenden menschenmassen (hier sei besonders eine russin zu erwaehnen, die ihre ganze wodkagetraenkte ellenbogenkraft einsetzte und uns fast in den canyon stuerzte, um eine bessere aussicht zu haben), waren die condore, die knapp ueber unseren koepfen kreisten schon sehr erhebend!
abends waren wir dann wieder in ariquipa und sind gleich weiter zur busstation und haben den nachtbus nach cuzco genommen. wir waren so fix und foxy, dass wir sofort (nachdem wir mit der gesammten peruanischen busladung (wir waren mal wieder die einzigen gringos) auf spananisch genetworked haben, eingeratzt und erst in cuzco am naechsten morgen aufgewacht sind (11,5 stunden). hier sind wir in einem kloster der dominikanischen muetter untergekommen, welches das sauberste domizil unserer bisherigen reise ist. highlight ist allerdings der heizluefter, den wir uns gleich gekrallt haben! wir dachten schon, dass ariquipa unschlagbar schoen ist, sind hier aber eines besseren belehrt worden, denn das stadtbild von cuzco mit seinen plaetzen, kirchen und verwinkelten gassen ist einfach wie aus einem maerchen. kein wunder also, dass hier abertausende von touristen durch die gassen wuseln, und damit meinen wir nicht die backpacker sondern mal eine ganz andere reiseklientel, wie wir sie bislang so noch gar nicht hatten. eher der aeltere geschichtslehrertyp mit tchibo allzweckjacke und videokamera in dauereinsatz treibt sich hier rum. die preise sind dementsprechend und auch jegliches handeln stoesst bei den einheimischen auf unverstaendnis, was bereits einen unmittelbaren rausschmiss zur folge hatte. wir sind ein wenig zwiegespalten, denn es ist ganz einfach unschlagbar schoen hier, aber dadurch auch ein wenig nervig.
deswegen haben wir uns auch heute eigenstaendig mit dem perunanischen rumpelbus (wir wieder die einzigen gringos) auf den weg nach pisac, einem kleinen oertchen mit einer inkaruine, gemacht. herrlich war das und obwohl diese inkastaette sehr bekannt und wunderbar gelegen ist, waren so gut wie keine touristen da! das wird wohl leider definitiv die ausnahme bleiben, denn ab jetzt werden wir allen monikas und klausis aus der heimat wohl nicht mehr entkommen koennen.
wir haben uns uebrigens kurzfristig doch noch entschlossen einen inkatrail zu latschen (nicht den haupttrail, denn der ist bereits 6 monate im vorraus ausgebucht, was den touristenwahnsinn hier anzeigt, sondern einen nebentrail). am montag morgen geht es los, die ersten 65 kilometer mit dem mountainbike und dann drei tage trekken bis nach machu picchu. das kann was werden, wir sind gespannt!
asta luego
tim und kathy

Sonntag, 20. Juli 2008

Copacabana (Lake Pipikaka - Bolivien), 20. Juli 2008

hallo ihr lieben,
dies ist unser letzter bericht aus bolivien - denn morgen fahren wir nach peru - das wahrscheinlich vorletzte land auf unserer reise...
nachdem wir uns in la paz ein wenig aklimatisiert hatten, konnten wir diese so bunte und wuselige stadt noch richtig erkunden. la paz ist einfach nur toll und es gibt durchgehend was zu staunen. so kommen wir immer noch nicht ueber die allgegenwaertigen in jeglichen groessen und farben vorhandenen lamafoeten hinweg, die man an der strasse kaufen kann und die sich der gemeine bolivianer kauft, um sie unter seinem haus zu verbuddeln - dies soll angeblich glueck bringen. sehr makaber fuer uns aussenstehende (abgesehen davon, dass lamafleisch koestlich ist...)...
la paz ist der zentrale punkt eines jeden reisenden in bolivien und von daher haben wir hier auch viele alte bekannte wieder getroffen, was sehr nett war.
vorgestern sind wir dann mal wieder weiter gezogen. mit dem bus ging es nach copacabana (leider nicht das heisse, tropische brasilianische copacabana, sondern das kalte, hoch gelegene am pipikakasee..). die busfahrt verlief ungewoehnlicherweise ohne groessere vorkommnisse. einziges aergernis war diesmal eine 50 koepfige bolivianische familie, die sich um uns extrem breit gemacht hat und zwischendurch einen tankstellenkiosk gepluendert hatte! ansonsten eine traumhaft schoene fahrt mit blick auf die schneebedeckten anden und den stahlblauen popokakasee. mittags waren wir da und haben uns sofort auf eine stadterkundung gemacht (10 minuten hats gedauert). danach sind wir ein wenig groessenwahnsinnig geworden und trotz der hoehe auf einen berg gekraxelt um die schoene aussicht zu geniessen. aus dem letzten loch haben wir gepfiffen, wer so eine duenne luft noch nicht erlebt hat, kann dies wohl kaum nachvollziehen - harter tobak! aber gelohnt hat es sich trotzdem, denn die sicht war atemberaubend und als wir dann noch eine fotosession mit kleinen bolivianischen kindern auf dem berg gemacht haben, sind wir alle ein wenig durchgedreht.
abends haben wir stella und nils noch einmal wieder getroffen, die schon einen tag vorher hierher gereist waren und ein vorerstes abschiedsessen gehabt.
heute ging es dann mit dem langsamsten boot der welt (wenn der pipicokasee nicht so kalt waere, waere schwimmen mit sicherheit die bessere und schnellere alternative gewesen..) rueber zur isla del sol. dort sind in einem 4 stunden marsch ueber die gesamte insel gelatscht, was krass anstrengend war, auch wieder wegen der hoehe und weil es nur bergauf und bergrunter ging. aber es war ein wahnsinnig schoener gang und wir haben gluecklicherweise auch nicht den touripfad gewaehlt, sondern sind auf eigene faust losmarschiert und somit durch tolle kleine stammesdoerfer gekommen und haben traumausblicke genossen. hoehepunkt des walks war, als wir in einem kleinen doerfchen an einer dorffeier samt kapelle in einem garten vorbei kamen. die einheimischen haben uns spontan eingeladen und so sassen wir dann dort mitten in der kunterbunten farbenpracht der in trachten gekleideten frauen und kinder und der immer so elegant wirkenden maenner. uns wurde erstmal ein selbstgebrannter schnappes angeboten und natuerlich der obligatorische griff in die cokatuete. herrlich war das, nur mit der kommunikation tun wir uns immer noch ein wenig schwer (trotz zungenloesender mittel), denn die spananischkenntnisse haben immer noch nicht das niveau eines zweijaehrigen ueberschritten. aber das ist denen hier egal und alle haben wild gegrinst und rumgekaut. leider mussten wir dann weiterziehen, weil wir unsere schwimmende schnecke zurueck nach copacabana kriegen mussten. alles in allem wars ein ganz fantastischer tag und ein wunderbarer abschluss fuer unser bolivienabenteuer.
ansonsten hat uns ein 100 bolivien peso schein die letzten tage auf trapp gehalten. kathy hatte naemlich saemtliches geld unter der schuhsohle aus sicherheitsgruenden versteckt, jedoch ist bei diesem eigentlichen geniestreich etwas schiefgegangen, wir haben die rechnung mal wieder ohne den wirt gemacht. das ende der geschichte ist jedenfalls, dass das komplette geld durchgelascht war und grosse loecher aufwies. zwei scheine konnten wir noch mit spananischem schwachsinnsrumgebettel in einer bank in la paz eintauschen, bei dem rest hat sich der bankangestellte geweigert (nachdem er an den scheinen gerochen hat). zwei weitere scheine konnten wir unschuldigen bolivianern unterjubeln (was uns ein sehr schlechtes gewissen verursacht hat), aber auf einem, der aussieht wie ein schweizer kaese, auf dem sind wir trotz sehr vieler bescheissmanoever haengen geblieben und die chancen stehen schlecht, dass wir ihn in diesem internetcafe hier noch los werden....
FAZIT BOLIVIEN:
das wohl bisher groesste abenteuer - ein land voller extreme. so hatten wir einen temperaturunterschied von minus 18 auf plus 35 grad (das innerhalb eines tages). krasse hoehenunterschiede, die uns im wahrsten sinne des wortes den atem geraubt haben (so platzen in der kaelte sofort die lippen auf, die haende und auch die restliche haut sind komplett ausgetrocknet und man hat staendig nasenbluten (alle diese symptome haben wir jetzt auch in diesem moment), eine wahnsinnige tierwelt, wie wir sie so noch nicht gesehen haben und wunderschoene natur (die karge salzwuesten- und vulkanlandschaft rund um uyuni und dann wiederum das gruene dickicht im amazonasbecken und natuerlich die anden mit dem tittikackasee). alles in allem kann man nur sagen, dass wir eine unglaublich schoene zeit hier hatten (dies uebrigens auch, dank stella und nils, mit denen wir seit la serena unterwegs waren, und die wir hoffentlich auch noch einmal in peru wieder treffen werden) und jedem raten koennen, dieses wunderschoene land mit den wundervollen so lieben menschen selbst einmal zu besuchen!
einfach zu bereisen ist es zwar nicht (siehe busfahrten), aber wir hatten sogar noch ein wahnsinnsglueck hier, denn andere reisende sassen tagelang fest und erlebten andere alptaeume wegen der allgegenwaertigen strassenblockaden, die wir gottseidank umgehen konnten. was uns mit der hoehe am meisten zu schaffen gemacht hat, ist die tatsache, dass es keine heizungen oder aehnliches gibt und leider auch keine heissen bzw. warmen duschen. eine einzige hatten wir und das war in santa cruz, wo es sowieso warm war.
so, jetzt gehen wir in unser spartanisches 2 euro kuhfladenzuhause schlafen..
kuesschen
tim und kathy

Donnerstag, 17. Juli 2008

Da guckst Du









La Paz (Bolivien), 17. Juli 2008

hallo ihr lieben,
es ist schon wieder so viel passiert....wahnsinn....
letzten freitag morgen ging es los - ab in die pampa! nach einer dreistuendigen jeepfahrt sind wir (insgesamt sieben leute) am rande eines amazonasauslaeufers ausgesezt worden und von unserem guide sabino in empfang genommen worden. hier wurden wir auf ein kleines booetchen verfrachtet und sind dann einige stunden auf dem fluss rumgeschippert. schon nach den ersten minuten sind wir kompletti durchgedreht, weil es wildlife pur gab. ueberall waren alligatoren, kaimane, schildkroeten, wasserschweine und riesige wasservoegel (unter anderem auch ein tukan diemal ohne gestutzte federn). es war einfach nur unfassbar und schon nach einer kurzen strecke sind uns die einzigartigen pinken flussdelfine begegnet, die um unser booetchen gehuepft sind und mit einer flasche gespielt haben, die sabino ihnen hingeworfen hatte. extrem niedlich war das und nateurlich haben wir die flasche hinterher auch wieder rausgefischt. allein auf diesem flussabschnitt haben wir tausende von fotos geschossen, wegen der kompletten reizueberflutung. ueberall gab es was zu sehen und einige alligatoren und kaimane (teilweise riesenoschis von bis zu 4 metern) kamen bedrohlich nah ans boot. sehr aufregend war das, nur der hintern schmerzte nach einer gewissen zeit, da wir natuerlich mal wieder das arschkartenboot erwischt hatten, ohne sitzpolster und ohne rueckenlehne (und das, obwohl unsere koerper noch riesige schmerzpoole von den geruckel der vergangenen busfahrt waren). aber egal, diese strapaze hat sich auf jeden fall gelohnt und am spaeten nachmittag kamen wir dann auch bei unserer behausung an. ein paar huetten, bestehend aus tragenden holzlatten, die mit fliegengitter bespannt waren, so dass man im grunde draussen im dschungel uebernachtet hat. die sanitaeren anlagen bestanden aus einem wahllos zusammen gezimmerten holzverschlag (dieser leider ohne jegliches fliegengitter, so dass fette spinnen immer vorhanden waren). schoen war es trotzdem und gleich nach dem ausladen ging es auch schon weiter im programm - ab in die sunset bar, die ein wenig weiter den fluss hinauf war. da sind wir froehlich hingeschippert und haben in dieser dschungelbar mitten im nirgendwo mit den ganzen anderen pampabesuchern, die sich hier versammelt haben, ein feierabendbierchen getrunken und den wunderbaren sonnenuntergang bestaunt. in der dunkelheit ging es im booetchen zurueck zu unserem lager. hierbei haben wir wild mit unseren taschenlampen rumgefuchtelt um die ganzen alligatoren und kaimane ausfindig zu machen, die man anhand der krassen orangfarbenen reflexion der augen, erkennen konnte. da wurde uns schon ein wenig mulmig, denn es wimmelte nur so von den viechern und einige waren extrem nah. als wir das gleiche spielchen von unserer huettenstadt noch einmal wiederholten, stellten wir fest, dass wir von den bestien umzingelt waren. sabino versicherte uns aber, dass die keine menschen angreifen und eine koexistenz in solcher naehe kein problem waere...nagut..
wir haben dann abends noch allemann nett beieinander gesessen, sind noch 30 mal aufs klo gegangen, weil ab 12 uhr nachts der stromagregator abgeschaltet wurde und keiner so richtig bock hatte im stockdunkeln dann durch die bestien zu latschen und bei den riesenspinnen zu pinkeln, und dann sind wir in dem miefbett schlafen gegangen. das ging dann aber erstaunlicherweise ganz gut, trotz der ganzen unheimlichen dschungelgeraeusche und der bruellaffen mit ihrem gejaule.
am naechsten tag gings nach dem fruehstueck (wir werden die kakerlake, bei der stella erst dachte, es handelt sich um einen klumpen kakaopulver und deswegen wild ruehte, und sie somit freilegte, nicht vergessen - ihr schrei hallt noch heute in unseren ohren) auf anakondasuche. hierfuer ging es mal wieder ein wenig flussaufwaerts und dann ab in den busch. wir sind durch huefthohes schilf gestakst und es war fast unertraeglich heiss. nach ca. 1,5 stunden gelatsche hat sabino die erste kobra erspaeht, die ihm aber entflipscht ist, da war er sehr enttaeuscht, aber schon ein paar minuten spaeter hat laura (eine aus unserer gruppe) die naechste riesenkobra erspaeht und da haben wir nicht schlecht gestaunt. es folgten hierauf noch eine anakonda und noch eine weitere kobra. um von dieser ganzen dramatik wieder ein wenig runterzukommen, hat der sabino ne runde cocablaetter geschmissen, auf denen wir wild rumgekaut haben. lecker ware die nicht, aber der mund war betaeubt und die sinne auch ein wenig. herrlich war das und dann mussten wir den ganzen weg in der affenhitze wieder zuruecklatschen, denn der naechste programmpunkt - das piranhafischen - stand an!
hierfuehr hat jeder eine schnur mit hacken und koeder bekommen und dann ging das ab. schon innerhalb der ersten minuten waren die ersten piranhas am haken, nur an kathys ist nicht ein einziger gelandet....trotzdem war unser abendessen gesichert, obwohl die viecher kaum fleisch haben, waren sie sehr schmackhaft. danach ging es natuerllich wieder in die sunset bar, wo sabino und die anderen guides uns mit ihrer live performance erquickt haben - ein wunderbarer feucht froehlicher abend!
am sonntag morgen ging es rein in die pampe in der pampa und zwar schwimmen mit den niedlichen pinken delfinchen (die uebrigends waehrend der tage unsere staendigen begleiter waren) im fluss. krass....wenn man bedenkt, dass wir ja auch von den alligatoren, piranhas und giftigen wasserschlangen umzingelt waren. wir haben es aber trotzdem gemacht und mit den delfinen rumgplanscht und es war einfach nur wunderschoen. kurze panik brach allerdings aus, als direkt vor tims nase ein doch so niedlicher delfin ploetzlich eine maechtig grosse kobra in seiner schnauze heruamschleuderte, um sie dann genuesslich zu verzerren. auch der zwei meter entfernte alligator, der ploetzlich abtauchte, hat fuer erstaunliche adrenalinschuebe gesorgt. aber sabino scheint recht zu haben, denn wir leben noch alle und hatten den tripp unseres lebens, wenn nicht sogar das highlight der reise (gaehn)...danach ging es naemlich leider schon weider zurueck nach rurrenabaque, wo wir mit unserer klasse gruppe noch ein gemeinsames abschiedsessen zu uns genommen haben. ausserdem sei wohl noch zu erwaehnen, dass wir zwar das arschkartenboot hatten, dafeur aber den besten guide, den wir uns vorstellen koennen, der uns sogar eine selbstgemachte kette zum abschied geschenkt hat.
am naechsten tag (das war montag) ging es gleich weiter mit der naechsten tour - und zwar in den dschungel. das haetten wir uns komplett sparen koennen. diese tour stand unter einem oekologischem aspekt, den wir nicht sehen konnten und auch ansonsten ist alles, was nur schief laufen konnte schief gelaufen. man kann also sagen, ausser spesen nix gewesen. sehr schade und aergerlich.
nach den ganzen strapazen der letzten tage haben wir uns spontan einen flug nach la paz gegoennt (wir haben es ja). grund dafuer war, dass uns mitreisende von einer traumaussicht auf die anden berichteten und wir innerhalb von 45 minuten anstatt 18 stunden horrorbusfahrt hier in la paz waren. jetzt sind wir hier, und es ist unfassbar schoen, aber auch wieder sehr kalt. die krasse umstellung und natuerlich auch die enorme hoehe (3660 meter) haben uns gestern dann auch erstmal wieder lahmgelegt. heute geht es aber und gleich werden wir die stadt erkunden. wir koennen aber jetzt schon sagen, es ist einfach nur ein wildes, buntes treiben ueberall und wir freuen uns auf die naechsten tage!
kuesschen
tim und kathy

Donnerstag, 10. Juli 2008

Rurrenabaque (Bolivien), 10. Juli 2008

hallo ihr lieben,
nach zwei sehr schoenen und mal entspannten tagen in sucre (das moeglicherweise beste fruehstueck unseres lebens (auf jeden fall top 5 - allein schon wegen dem preis), einen relaxten nachmittag im sonnenstuhl mit fruchtcocktail und blick auf die stadt), haben wir uns spontan entschlossen (besser gesagt einfach an nils und stella rangehangen), dass wir die schnauze vorerst voll von der kaelte haben und erstmal ins tiefland (amazonasbecken) fliehen wollten. das ist einfacher gesagt als getan...heute nacht (6 tage spaeter) sind wir dann auch endlich mal angekommen. so haben wir am samstag den ersten nachtbus von sucre nach santa cruz genommen - sollte eigentlich nur 9 stunden dauern, aber natuerlich hat unser bus mitten in der nacht in der berglandschaft im nirgendwo eine reifenpanne gehabt. diese zu beheben war ein kaptiel fuer sich und dauerte entsprechend 2,5 stunden. aber das war ja kein problem, so dass wir morgens bei angenehmsten erstmaligen tropischen temperaturen in suedamerika in santa cruz angekommen sind. hier war es nett und wir haben den tag ein wenig entspannt und viel gegessen und uns mit den hauseigenen tucans auseinandergesetzt. da wir aber jetzt langsam zeitdruck haben sind wir auch gleich am naechsten abend wieder weiter mit dem nachtbus nach trinidad (lachhafte 10 stunden in einem total stickigen und sueffigen bus mit einer schnarchnase im nacken aber ansonsten eine aalglatte geschichte - die erste hier in bolivien). trinidad sollte lediglich als sprungbrett fuer eine flussfahrt ins amazonasbecken dienen. wir hatten gelesen, dass man hier angeblich auf ganz normalen fischerbooten anheuern kann und dann dort mitschippern kann. allein zu den mitten im sumpf gelegenen "hafen" zu gelangen war ein abenteuer fuer sich. so sind die jungs letztendlich alleine los und die maedels sind an der strasse zurueck geblieben um auf das mittlerweile total schwere gepaeck aufzupassen. so sassen wir dort in der pampa, waehrend die jungs nach einem langen fussmarsch endlich am "hafen" ankamen und die capitanos der nicht besonders vertrauenswuerdig aussehenden barkassen um mitfahrgelegenheiten anzuhauen. die haette es gegeben, allerdings nicht unter sieben tagen....und wenn dann auch sofort!!!! hm, wenn man bedenkt, dass man in einer haengematte an deck geschlafen haette und es keine waschgelegenheiten gab und wir (wie schonn bereits erwaehnt) unter zeitdruck stehen fuer kathy kein verlockendes angebot...waehrend tim am liebsten gleich losgeschippert waere. ist er dann aber doch nicht und somit mussten wir einen tag in trinidad ueberbruecken um am naechsten tag einen weiteren bus zu bekommen. nach trinidad kommen eigentlich nur touristen um direkt weiter zu fahren - ausser der wirklich hervorragenden pizza abends - gab es hier nicht viel zu holen. gut war allerdings, dass wir uns mal ein wenig ausruhen konnten!
gestern morgen in der frueh ging es dann weiter - im bus "normalo" (der erstaunlichweise noch fahrtuechtig war) ging es richtung dschungel. ein wenig stoerend ist hier in bolivien, dass aus kostengruenden 10-koepfige kleinfamilien lediglich 2 sitzplaetze in den engen bussen reservieren und somit ohne ruecksicht auf die sitznachbarn (vor allem die vorderen - die generell wir sind) sich alle ihren komfortablesten platz suchen, der oftmals mehr auf unserer seite ist. so hat man staendig strampfelnde beine im ruecken, kleine speckige klebrige kinderhaende in den haaren und vor allem kann man wegen des wabbernden menschklumpens den sitz nicht mehr nach hinten stellen (so wie es - ohne ruecksicht auf verluste - der sitznachbar vor einem macht). 12 stunden und mehr in so einer sandwichposition zerren ein klein wenig an den nerven. allerdings waren die ersten sechs stunden dieser bustour (die lediglich fuer 12 stunden veranschlagt war) einer tiersafari aehnlich, denn neben dutzenden von krokodilen, wasservoegeln, riesenpapageien und wasserbueffeln, haben wir noch seltende sumpfschweine und ein kleines aeffchen (ich auch noch ein grosses - neben mir) gesehen. wunderschoen war das. auch spannend war, dass wir alle 10 kilometer aussteigen mussten, um mit dem reisebus einen fluss zu ueberqueren - da war was los. die wegbeschaffenheit wurde aber im laufe des tages zusehends schlechter. es hatte wohl viel regen gegeben und somit schlitterte der bus unkontrolliert durch eine riesenmatschepampe - vorbei an schon steckengebliebenen lastern. aber unser busfahrer hat das souveraen gemanaged und gegen 6 uhr kamen wir in einem kleinen urwaldstaedtchen an. hier sind beunruhigenderweise alle samt gepaeck ausgestiegen. da sassen wir dann - 4 bloede blonde gringos und dachten "irgendwas ist faul im staate bolivien"....
auf nils nachfrage beim busfahrer (der kann gottseidank spananisch), wann es denn weitergeht, bekam er die niederschmetternde antwort "gar nicht - bus finito". schoene scheisse, da standen wir wieder mal und es wurde gerade auch noch dunkel. der busfahrer ist da dann mal schnell samt bus gefluechtet. wir sind dann mal wieder ein bisschen durchgedreht und es wurde uns ein minibus zum weitertransport zugesichert. das stellte sich allerdings schwieriger heraus als erwartet. zwei trullas von der busgesellschaft trieben sich dann noch da rum, die haben sich dann aber auch versteckt. wahnsinn....irgendwann sind wir dann aber doch in einem minibus (ausgelegt fuer 8 leute - 20 leute samt den ueblichen reissaecken, fernsehkisten, wasserboilern und gulaschkanonen (leider samt stinkigen inhalt, der auch auf diesem engsten raum genuesslich verzehrt wurde (wir sind alle (die gringos) gruen angelaufen). hallelujia - hoehepunkt war dann, als wir erfuhren, dass es noch ganze 6 stunden fahrt bis nach rurrenabaque sein sollten. es war soooo ungemuetlich, dass wir auch jetzt noch nicht so richtig drueber lachen koennen und unsere koerper sind schmerzpole und auch sonst muessen wir uns von diesem disaster (wir waren letztendlich um 2 uhr nachts im vorreservierten hostal) erstmal wieder erholen. viel zeit zum erholen bleibt allerdings nicht, denn erstens zeit ist geld und zweitens geht es morgen los mit der erkundung des amazonasgebietes....wir werden ca. eine woche in den busch gehen...
WARUM IST ZEIT GELD?
GANZ EINFACH - WIR GEHEN FINANZIELL AUF DEM ZAHNFLEISCH - SIND MIT ANDEREN WORTEN KOMPLETT PLEITE UND HABEN UNS DESHALB SCHWEREN HERZENS DAZU ENTSCHLOSSEN, UNSEREN FLUG UM EINEN MONAT VORZUVERLEGEN. DIES IST AUCH BEREITS GESCHEHEN - WIR KOMMEN JETZT AM SAMSTAG DEM 23. AUGUST UM 13:00 UHR IN HAMBURG AM FLUGHAFEN AN.
wir hoffen, dass ihr euch hierueber freut und zahlreich zur begruessung erscheinen werdet. bitte vermeidet es uns beim ersten anblick mitzuteilen, wie alt und verlotzt wir aussehen....auch der geruch ist wieder behebbar...
solltet ihr noch keine sehnsucht nach uns haben, koennt ihr uns auch gerne geld ueberweisen, dann ueberlegen wir es uns noch einmal mit dem frueher nach hause kommen....
seid umarmt und haltet euch diesmal ein wenig mit den zahlreichen kommentaren auf dem blog zurueck, da ihr uns damit schon so sehr in den letzten monaten verwoehnt habt!
kuesschen - asta luego
tim und kathy

Sonntag, 6. Juli 2008

Suedamerika die Erste...

















Freitag, 4. Juli 2008

Sucre (Bolivien), 4. Juli 2008

hallo ihr lieben,
heidiwitzka - die letzten tage waren der supergau, aber wir leben noch....
alles begann damit, dass wir am letzten freitag abend den nur 16-stuendigen nachtbus von la serena nach san pedro de atacama (mitten in die trockendste wueste der welt) genommen haben. die busfahrt war angenehmer als erwartet und wir haben sehr viel geschlafen (fast schon ein wenig zuviel, da wir so auch sehr schoene landschaftsabschnitte verpasst haben). leider bahnte sich schon im bus eine deftige mandelentzuendung bei mir an und somit bin ich in einem sehr desolaten zustand am samstag nachmittag in san pedro angekommen. die zimmersuche sollte sich in dem kleinen wuestenoertchen dann auch schwieriger als gedacht herausstellen, da alles voll belegt war. gottseidank sind wir dann aber irgendwann doch noch bei mama sylvie im hostel solor gelandet, so dass ich mich dann ins kalte bettchen legen konnte. gluecklicherweise hatten wir noch antibiotika von anderen reisenden geschenkt bekommen, die schon wieder auf dem rueckweg waren und somit konnte ich mich ohne einen arztbesuch selbst kurieren. san pedro ist ein sehr niedlicher ort mitten im nirgendwo. es ist allerdings der helle wahnsinn, wieviele touristen - jung und alt - sich in diese karge, arschkalte landschaft verirren. vor allem wenn man bedenkt, das es sich hier nicht gerade um einen komfortablen ort handelt, es gibt weder heizungen noch oefen (dies bei minusgraden), nur in ein paar restaurants wenn man glueck hat gibt es mal ein feuerchen an dem man sich ein wenig waermen kann. tagsueber dagegen waermt die sonne angenehm bei ca. 20 grad. so haben wir uns nach sonnenuntergang den hintern abgefroren (wenigstens hatten wir das glueck hier eine funktionierende heisse dusche zu haben, was auch nicht unbedingt ueblich ist) und am sonntag das doofe fussballspiel mit anderen deutschen und vielen nichtdeutschen fans gesehen. schoen, dass das jetzt auch vorbei ist, dann koennen wir uns wieder voll aufs reisen konzentrieren. am montag war ich dann auch wieder soweit hergestellt, dass wir am nachmittag eine wuestentour zur teufelsschlucht und ins valle de la luna zum spektakulaeren sonnenuntergang gemacht haben (vor dem tripp allerdings haetten uns fast die streikenden geldautomaten in san pedro einen strich durch die weitere reiseplanung gemacht..). die landschaft war einfach nur atemberaubend. ueberall vulkane, krasse felsformationen und wueste, wueste, wueste....wunderschoen, aber nach dem sonnenuntergang auch wieder unfassbar kalt. nichtsdestotrotz haben wir uns von dieser kaelte nicht abschrecken lassen und uns entschieden, uns auf das bisher wohl groesste abenteuer der reise einzulassen. am dienstag morgen ging es los: eine dreitaegige jeepsafari durch die wueste mit grenzueberschreitung nach bolivien. eine krasse geschichte! erster wahnsinn war schonmal, dass man uns mal wieder vergessen bzw. keinen bock gehabt hat uns abzuholen und wir fast gar nicht erst mitgekommen waeren. waere unsere supermama sylvie nicht gewesen und mit uns durch san pedro gebrettert, so waere der trupp ohne uns losgezogen (diese erfahrung haben wir ja jetzt schon oefter auf dieser reise gemacht). gottseidank waren noch stella und nils mit auf unserer tour, zwei bremer, mit denen wir schon von la serena nach san pedro gereist sind und mit denen wir zusammen die tour gebucht haben. die beiden hatten den busfahrer noch gerade aufhalten koennen, so dass wir dann also mit von der partie waren...
erstmal ging es mit dem bus los. zwei stunden bis zur bolivianischen grenze, die irgendwo mitten in den bergen in der wueste war und lediglich aus einem kleinen schuppen und einem schlagbaum bestand. hier sind wir dann auf unseren jeep samt guide (dem edwin) gestossen und mussten erstmal alles verladen. und dann ging es auch schon los - wir, die bremer, eine alleinreisende oesterreicherin (angelina...) und ein spananier (christobel aus malorza) und natuerlich der edwin - eine kleine familie auf dem survivaltrip. und es wurde definitiv ein survivaltripp. edwin hat bleifuss gegeben (und wollte uns keine pinkelpausen (die jede halbe stunde aufgrund des hohen wasserkonsums noetig waren) zugestehen, so dass tim und ich jetzt auf jeden fall "bano pare" in unseren spananischen wortschatz aufgeommen haben) und los ging es durch wahnsinnswuestenlandschaften, vorbei an vulkanen, vulkanseen und vor allem an den allgegenwaertigen lamas und vicunas. erster zwischenstopp wurde bei heissen vulkanquellen gemacht, wo uns das erste mal seit langem wieder warm wurde (spaeter sind unsere badeklamotten dann allerdings eingefroren und fast durchgebrochen). als wir bei den geisern de sol de manana (einer sprudelnden und blubbernden masse) hielten, hat es mich dann allerdings aus den latschen gekippt. wir waren mittlerweile bei knapp 5000 meter hoehe und die hoehenkrankheit hat mich (und einige der anderen voll erwischt). kopfschmerz als wuerde der kopf explodieren, herzflattern, kurzatmigkeit, traenende augen und jeder schritt eine riesen anstrengung...nicht schoen. da konnte man sich nur noch im auto zuruecklehnen und auf besserung hoffen. tim jedoch hat in ruhe die wabernde masse inspiziert und war hin und wech (weitere 3000 fotos, die ihr euch dann ansehen muesst, falls wir wieder kommen...). gluecklicherweise ging es hiernach wieder 500 meter runter zu unserem nachtquartier, so dass die hoehe uns nicht mehr komplett ausgeknockt hat (hierbei hat auch der coca tee (ich war kurz versucht den teebeutel aufzureissen und ihn direkt durch die nase zu inhalieren, als man mich eines besseren belehrte...) beigetragen). ein herrliches gebraeu, welches angelich ja auch eine narkotisierende wirkung haben soll. unsere nachtbehausung befand sich an einem atemberaubenden roten (sofern nicht von eisschollen bedeckten) see mit flamingos in einem wunderschoenen bergszenario. die behausung an sich war mit abstand das heftigste, was wir jemals erlebt haben. es handelte sich um backsteinhuetten ohne jeglichen komfort und vor allem ohne heisses wasser und sonstiges warmmachendes wie ofen, heizung, feuer, isolierung - ganz im gegenteil, die fenster (soweit vorhanden) waren mit tesafilm und frischhaltefolie notduerfig geflickt. da alkohol und nikotin absolut tabu in solchen hoehen sind, blieb uns nur der coca tee um uns irgendwie bei laune zu halten. das allerdings nicht lange. sobald die sonne unterging kam das boese erwachen. es sollten tatsaechlich minus 18 grad werden!!!!!!!!! wir haben gegessen und sind dann allesamt sofort in unsere gruppenheia. die erinnerte sehr an al jazeera bilder aus einem taliban gefangenlager und so fuehlten wir uns auch. wir in unseren sommerschlafsaecken plus 6 speckige alte wolllappen, die zusammen so ein krasses gewicht hatten, dass man anhand dieser uebelriechenden masse fast erstickt waere. die wahllos aus holzresten zusammengezimmerten betten waren steinhart und die groesste sorge der gruppe bestand darin, auf jeden fall einen klogang in der nacht zu verhindern, da hier ein ueberleben wohl kaum gewaehrleistet gewesen waere. aber wir haben alle ueberlebt obwohl der naechste morgen auch keinen deut besser war. natuerlich waren alle leitungen eingefroren (also kein wasser), unser trinkwasser nur noch ein eisklotz und die zehen drohten auch abzusterben. erst ab 12 uhr mittags, als wir bereits schon wieder seit drei stunden on the sand road waren, sind sie langsam wieder aufgetaut. heftig!!!! aber auch der zweite safaritag hat uns wahnsinnslandschaften, einen sehr niedlichen und ganz zutraulichen wuestenfuchs und viele ahhhhs und ohhhhhhs bescherrt. abends gings dann in die zweite nachtbehausung, die allerdings wesentlich besser als die davor war, mal ganz abgesehen davon, dass es auch hier kein heisses wasser gab (weil leitung eingefroren) und auch mal wieder eine nicht funktionierende klospuelung. aber das war ja kein problem, denn die gruppe war mittlerweile so zusammen gewachsen, dass es keine hemmungen mehr gab. also sind wir alle wieder stinkig ins bett, was aber diesmal wesentlich waermer war, obwohl natuerlich auch nicht beheizt. am naechsten morgen gab es dann den supergau, als es gar kein wasser mehr gab (natuerlich weil alle leitungen eingefroren waren) und somit die hygienischen zustaende bei uns sehr zu wuenschen uebrig liessen. aber auch dieser tag hat uns einzigartige landschaften praesentiert. so sind wir stundenlang durch die groesste salzwueste der welt gefahren, haben riesenkakteen begutachtet, ein salzhotel angesehen und einfach nur baukloetze gestaunt. ein traum und mit sicherheit war diese tour landschaftlich das spektakulaerste, was wir bisher gesehen haben, obwohl wir das ja auch ganz schoen oft gesagt haben. mittags um zwei war dann finito. eddie hat uns in uyuni (einen kleinen stadt in bolivien in den bergen) abgesetzt. hier haben wir den rest des tages verbracht und sind dann uebermuetigerweise zu dem entschluss gekommen noch den nachtbus nach sucre (laeppische 12 stunden fahrt) am selben abend zu nehmen. das war gestern und hat unser leben fuer immer veraendert. wir haetten es einfach nicht tun sollen....
wer die geschichten ueber die indienzugfahrt von uns kennt, dem soll gesagt sein, wir haben ein neues schlimmstes reiseerlebnis! um 20 uhr gings los. allderings dauerte es alleine 1 stunde um uns durch die menschenmasse im bus zu unseren plaetzen (wir hatten zu fuenft die letzte bank reserviert) durchzuschlagen, nur um dann festzustellen, dass diese besetzt waren. mit unseren schwachsinnsspananischkenntnissen hat es dann noch einmal eine halbe stunde gedauert, bis wir alle mehr oder minder sassen. allerdings hatten die platzbesetzer wohl ihr entweder totes pferd oder ihren badezimmerboiler (ersteres wahrscheinlicher, da zweites bisher noch nicht von uns gesichtet wurde) unter unseren sitzen vergessen, so dass wir keinen platz fuer unsere beine hatten. das gab nochmal wieder ein langes spananisches palaver doch dann wurde der olle schinken doch noch entfernt. dafeur machte es sich eine stillende, miefige bolivianerin samt baby auf tims fuessen bequem und verweilte dort fuer die naechsten stunden, was sich allerdings als gar nicht mal so schlecht herausstellte, weil es so als eine art fussbodenheizung fungierte und tim der einzige war, der warme fuesse behielt, denn auch im bus gibt es kein heizsystem. so sind dann die busfenster auch nach einer stunde fahrt eingefroren gewesen. anscheinend waren einige bolivianer schlauer als wir und hatten wohl schon einschlaegige erfahrungen mit derlei arschkalten busreisen gemacht und somit mit hochprozentigem vorgesort. dieses bolivianische saufgelage ist allerdings komplett aus der kontrolle geraten und schon bald hat die gang rumrandaliert und die mitreisenden belaestigt, indem sie sich ihres magens entleerten und sich auf die passagiere fallen liessen. was feur ein chaos!! der hoellentripp sollte damit allerdings noch nicht vorbei sei. um drei uhr stoppte der bus in potosi (der hoechstgelegenen stadt der welt und somit unvorstellbar kalt) und es hiess, dass ende gelaende ist und wir alle raus muessen (die besuffskis wurden von der polizei abgefuehrt). in zwei stunden wuerde der naechste bus dann kommen. da sind wir alle ein wenig durchgedreht und selbst das hysterische gelaechter der letzten stunden verklang und panik machte sich breit. letztendlich durften wir dann doch im bus bleiben. in schlafsaecke gewickelt standen wir dann da am strassenrand und nach ca. 2 stunden kam ein anderer bus, der uns eingeammelt hat und so sind wir heute morgen um 8 hier in sucre gelandet. wir hatten beschlossen, uns nach der tortur der letzten tage ein besseres hotel zu leisten und haben im "modernen" copa cabana (nama passt definitiv nicht!) eingecheckt. hier kam es dann vorhin zu meinem kompletten nervenzusammenbruch, als ich nach 3 tagen den ersten wasserkontakt suchte und unter einer eiskalten dusche duschen musste (obwohl die angeblich heiss sein sollte). jetzt haben wir viermal das zimmer gewechselt und immer noch kaltes wasser und natuerlich kein heizsystem - wir reisen morgen ab!!!!!
aber sucre ist eine wunderschoene stadt und so langsam kommen auch die lebensgeister zurueck. wahrscheinlich fahren wir morgen nacht (mal wieder mit dem gemuetlichen nachtbus) nach la paz (laeppische 16 stunden fahrt)....hallejulia!!
wem das jetzt zu dramatisch klingt, dem sei gesagt, dass die landschaft und die wunderschoenen menschen in ihren kunterbunten trachten einen fuer (fast) alles entschaedigen und wir uns gleich warme pullover kaufen werden. also keine sorgen, uns geht es prima und wir machen weiter!
xxx
tim und kathy
PS: liebe meisners checkt doch mal eure mails - wir warten seit ueber drei wochen auf eine antwort!