Donnerstag, 21. August 2008

DANKESCHOEN

Ulla und Theresa: haben unser wohl groesstes problem geloest, indem sie unseren gesamten hausstand in einer ziemlichen spontanaktion bei sich auf dem dachboden untergestellt haben (natuerlich taten wir den beiden auch einen gefallen, da unsere sachen als perfekte waermeisolierung durch den winter verholfen haben...)
Gerd: der sich auch in einer ziemlichen spontanaktion unserer restlichen dinge angenommen hat
Soenke: fuer den - wie vom himmel gesendeten - kastenwagen...
Irinchen: dafuer, dass bolle ein voruebergehendes zu hause gefunden hat!
Marie und Wolfgang: ihr ward unsere erste reisebekanntschaft und durch euch haben wir nicht nur koh chang entdeckt, sondern auch den richtigen weg fuer unsere weiterreise gefunden (hier half vor allem die unvergessene 7 eleven session!)
Raoul: drei mal in drei unterschiedlichen laendern getroffen - es war immer ein grosses vergnuegen - besonders weihnachten und silvester mit dir! wir freuen uns auf ein wiedersehen in amsterdam und hamburg!
Mee und Chu: fuer unvergessliche drei tage in sapa und der erste kaffee ihres lebens fuer die kleine chu!
Kang und Oil: schon in sapa eine supernette begegnung was ein erneutes wiedersehen in bangkok umso schoener machte.
die Long Necks: durch deren zaubertrank wir wieder soweit hergestellt waren, dass wir unsere trekking tour ueberlebt haben [auch wenn es zeitweise nicht so aussah] und souveraen beenden konnten!
Padder und Nadine: einfach nur ein traum - trotz des schocks beim motorradunfall...unvergessen die taxifahrt in bangkok...
Sarah und Marco: unsere hamburgconnection. vielen dank fuer das tolle essen in koh lanta!
Thom - SP Resort: das beste kaesesandwich ueberhaupt und die entspanntesten tage der ganzen reise - vielen dank fuers vertrauen und vier gewinnt spielen!
die Leute vom Travellers Home: fuer die freifahrt - samt sightseeing tour - nach kuala lumpur
Mano - der Stationsmanager der alten Trainstation von Kuala Lumpur: danke fuer die sehr aufschlussreichen geschichten ueber kaiser franz, katherine deneuve, sean connery, etc.
Katja: danke fuer das totale verwoehnprogramm (jamie olivers spaghetti bolognese, aandts jeans fuer tim, um ein ausgehen ueberhaupt moeglich zu machen, natuerlich der tatort und nicht zu vergessen der holland club - unkomplizierter geht es nicht)!
Janin: unser erstes ziel in australien - hat uns zu einem hervorragenden start auf einem neuen kontinent verholfen
Marieke, Paul, Naomi und Sarah: kennen gelernt erst kurz zuvor im urwald von malaysia, waren wir bereits 2 wochen spaeter bei ihnen in ihrem traumhaus in canberra zu gast, wo sie uns wie alte freunde aufnahmen - 1000 dank dafuer (auch fuers erste kaenguruh und den ersten koala baeren)
Poider: unser wohl grandiosester absturz in melbourne - danke fuers vertrauen!
Karena und Anthony: im nirgendwo am strassenrand nach unserer autopanne organisierten die beiden nicht nur ein grossartiges BBQ (unser erstes in australien) - sondern auch den ganzen rest...wahnsinn, dass es sowas noch gibt!
Chris (unser Mechaniker in Gladstone): dafuer, dass er uns nicht beschissen hat (obwohl dies ein leichtes gewesen waere) und wir vor seiner werkstatt schlafen konnten...
Corinna und Paul: fuer 2 nette gemeinsame abende und den kanister wein im outback!
Cathrin und Marco: fuer einen ganz fantastischen abend (hier besonders fuer die burger) in einer stadt, in der man nicht alleine stranden moechte..
Michelle und Gavin: auch hier fantastische feuchtfroehliche abende sowohl in australien und dann auch spaeter in neuseeland!
Kaye und David: unser blind date - und was fuer eins, perfekter haette es nicht laufen koennen - selten haben wir so offene und herzliche menschen kennen gelernt - freunde und eine geschichte fuers leben (hier auch vielen dank nochmal an adelheid!)
Denise, Dave und Billy: ein knaller jagte den naechsten - in vietnam kennen und lieben gelernt war dieses wiedersehen der helle wahnsinn. ein toller geburtstag, ein tolles haus und noch tollere menschen - was will man mehr?
Urthe: da sieht man, dass tchibo einen auch was gutes bescheren kann - super entspannte tage im so wunderschoenen sydney - hier natuerlich der opernbesuch als highlight!
die Weinladenbesitzer und die ehrlichen Finder in den Blue Mountains: vielen dank fuer die ehrlichkeit und dafuer, dass kathy ihr portemonnaie samt kreditkarte wieder bekommen hat!
Rudy: die beste autowaesche aller zeiten - samt feuchten wangenschmatzer!
Dorothea: du bist der beste campervan, den wir uns haetten vorstellen koennen - danke fuer diese wahnsinnig schoene tour und dafuer, dass du dich beim verkauf von deiner besten seite gezeigt hast - wir vermissen dich!
Analisa: danke fuer das sehr spontane aber trotzdem so nette fruehstueck in wellington - schade, dass nicht mehr zeit war!
Simone und Georg: auch in vietnam ganz am anfang unserer reise kennen gelernt, waren und sind wir staendig in kontakt umso schoener, dass dann tatsaechlich ein treffen in auckland zustande kam und wir einige schoene tage zusammen verbringen durften!
Tinatonga, Zag, Mama Louisa, Allie, Veihavili und der rest der durchgeknallten Tonganer: uns fehlen die worte - wir lieben euch!
Ahby und Klaus: ein wunderbares land mit wunderbaren menschen. wir hatten eine ganz tolle zeit mit euch in neiufa - hier unvergessen der kavaabend und die dorfdisco - bei falco und opus wird unser herz immer fuer euch schlagen - wir hoffen sehr auf ein treffen in europa!
Alex: der erste pisco sour - danach ging auch die unterhaltung auf spanenglisch..
Sprachschule Natalis (hier insbesondere Miguel): danke fuer die geduld und dass wir praktisch nicht ausgelacht wurden, obwohl hierfuer auf jeden fall grund bestand!
Angelika und Stefan: danke fuer die schoenen tage in la serena - leider hat ein treffen in bolivien nicht mehr hingehauen...das holen wir hoffentlich nach
Mama Sylvie: 1000 dank fuer alles!
Sabino: danke fuer eins der groessten highlights - die pampa tour in bolivien
Stella und Nils: komplett bolivien mit den beiden - perfecto und super entspannt, insbesondere die grandiose pampatour und die extreme wuestennummer. bis bald in hamburg oder bremen - vergesst nicht "manni der libero" mitzubringen - wir freuen uns drauf und weiterhin eine gute reise!
KanzlerGerd: vielen dank fuer die wohl sehr intensive betreuung der meisners bei ihren ersten interneterfahrungen...(wahrscheinlich freut sich keiner so sehr ueber unsere rueckkehr wie du...)
AWO: auch hier ein grosses dankeschoen an alle, die mama reinecke in die cyberfachwelt eingefuehrt haben...war bestimmt auch kein zuckerschlecken...
Mama Reinecke: danke fuer ein einmaliges geburtstagsgeschenk: die oper in sydney - werden wir nie vergessen!!!

und an all die anderen vielen leute, die einem waehrend der reise begegnet sind, mit denen man nett zusammen sass, touren gemacht hat und tipps gegeben haben!
natuerlich auch ein riesiges dankeschoen an unsere familien und freunde, die uns vor und waehrend (und auch hoffentlich nach) der reise unterstuetzt haben und immer fuer uns da waren - wir freuen uns auf euch und sind schon ganz gespannt auf die ganzen neuen kleinen menschen, die wir bald endlich kennen lernen duerfen!

ASTA LUEGO IN HAMBURGO!!!

Montag, 18. August 2008

Buenos Aires [Argentinien], 21. August 2008

hallo ihr lieben,
bevor es am samstag mit der grossen fahrt losging haben wir uns vormittags noch den beruehmten friedhof recoleta angesehen, auf dem die mausoleen bedeutender argentinischer persoenlichkeiten, u.a. auch das von evita, stehen. nicht ohne grund wird er als einer der schoensten friedhoefe geruehmt und so hat sich natuerlich auch unser besuch gelohnt.
dann, nach einer 18-stuendigen busfahrt [1350 kilometer] in einem nagelneuen bus!!, wo das einzig andere spektakulaere ein ueber stunden andauerndes gewitterinferno mit den wohl krassesten blitzen ueberhaupt gewesen ist, sind wir schlussendlich morgens um 9 uhr in iguazu angekommen und haben gleich in unser neues partykinderhotel eingecheckt. dies hatten wir auf empfehlung anderer partykinder lediglich aufgrund des grossen swimmingpools und des freizeitangebotes gewaehlt. haetten wir uns aber auch sparen koennen, denn zeit, geld und bock fehlten uns, dieses wahrzunehmen. dafuer mussten wir aber wieder viele kleine betrunkene backpackerkinder und sehr, sehr laute musik ertragen. ist aber egal, denn die wahnsinnig schoenen wasserfaelle haben alles wettgemacht. so sind wir direkt nach einem kleinen fruehstueck sonntag sofort mit dem lokalen bus rueber nach brasilien gefahren, um uns von dieser seite aus einen ueberblick zu verschaffen, denn von hier aus gibt es den einmaligen panoramablick, obwohl man das so gar nicht sagen kann, denn hinter jeder weiteren ecke kommen immer wieder neue wasserfaelle. es ist einfach nur unfassbar! wir wussten sofort, dass wir in brasilien sind, denn hier ging mal richtig die post ab. ueberall laute musik, menschen, die aus unerfindlichen gruenden auf bussen sassen und mit luftgewehren raketenknaller durch die gegend ballerten und viel buntes gewusel.
montag haben wir uns dann den ganzen tag die argentinische seite vorgenommen und diese war noch beeindruckender, da man noch viel naeher an die gewaltigen wasserfaelle herankam und die unterschiedlichsten perspektiven von diesem naturspektakel bekam - ausserdem begleiteten uns die ganze zeit die bunten schmetterlinge, die sich auch gerne mal bei einem auf die hand setzen, und die man dann mit sich rumtragen kann - sehr niedlich. zwei lange und anstrengende tage, die die langen anfahrtszeiten auf jeden fall wert sind, haben uns einen wunderbaren letzten reiseabschnitt beschert und dann erschien zum kroenenden abschluss noch am dienstag morgen kurz vor der abreise ein tucan direkt vor unserer nase, so als wollte er uns persoenlich auch noch einmal tschuess sagen, da hat vor allem tim, der hobbyornithologe, sich sehr gefreut!
fuer den rueckweg haben wir uns dann noch einmal was fuer unsere verhaeltnisse ganz besonderes gegoennt - einen bus mit fast vollliegesitzen und superweichen sitzpolstern in xxl, in denen man praktisch sofort in den schlaf sank - ein wahrer traum nach den strapazen der letzten tage...wir waren fast ein wenig enttaeuscht als wir morgens in aller fruehe am busbahnhof in buenos aires ankamen und waeren am liebsten sitzen geblieben, da buenos aires weint und wir nicht nass werden wollten. unser steward hat uns dann aber rausgefegt und somit sind wir in unserem letzten hostel angekommen. wieder im gleichen gebaeude wie vorher, nur noch ein anderes stockwerk. leider mussten wir dann bei unserer ankunft erfahren, dass das so heiss ersehnte fussballspiel der boca juniors [welches mittwochabend haette stattfinden sollen], aus irgendwelchen unerfindlichen gruenden auf sonntag verschoben wurde. kurz wurde ueberlegt, ob unsere abreise verschoben werden kann, aber dann kam die weise erkenntnis, dass das wahre fussballerlebnis eh nur am millerntor stattfindet....also bleibt es bei unserer ankunft am samstag...
wir sind dann gestern noch ein wenig rumgebummelt und heute werden wir dann noch einmal einen stadtspaziergang machen und zum abschluss fein essen gehen.

so, jetzt ist sie fast rum unsere grosse reise, auf die wir so lange hingearbeitet haben und von der wir so lange getraeumt haben. 13 laender haben wir auf unterschiedlichen kontinenten gesehen. jedes hatte seinen reiz und seine highlights fuer sich - so haben wir sowohl einzigartige von menschenhand erschaffene bauwerke, als auch unfassbar schoene naturwunder und seltene tiere in freier wildbahn bestaunen duerfen. was die ganze reise fuer uns aber vor allem so aussergewoehnlich besonders macht, sind die vielen - mal kuerzeren - mal laengeren begegnungen mit den unterschiedlichsten menschen aus aller herren laender. bei einigen bleibt es bei begegnungen, aber bei so manchem wissen wir, dass eine neue freundschaft entstanden ist, die auch ueber die reise hinaus bestand haben wird.
natuerlich gab es auch mal schwarze momente [hier nicht zu vergessen die lebensmittelvergiftung bei den langhaelsen, der moment, wo dorothea mitten im niemandsland den geist aufgegeben hat und der motorradunfall von pedder und nadine....], es gab auch momente, wo man an seine absolute grenze geriet, aber im nachhinein ist selbst aus diesen geschichten viel positives entstanden und sie gehoeren zu so einer langen reise auch dazu.
abschliessend zu sagen sei nur, alles [auch im vorfeld] hat sich gelohnt, wir bereuen nichts und koennen nur jedem raten, seinen traum zu verwirklichen!!! und wir werden weiterreisen, denn es gibt noch wahnsinnig viel zu entdecken...
jetzt koennen wir gluecklich und zufrieden nach hause fahren und freuen uns wie bloed auf das fruehstuecksbuffet im madison am sonntag...und natuerlich auch auf euch alle...
seid ein letztes mal aus der ferne umarmt
eure tim und kathy

Freitag, 15. August 2008

Buenos Aires (Argentinien), 15.08.2008

moinsens,
nachdem wir uns bei luftschokolade und kreuzwortraetseln einen gemuetlichen abend im puff gemacht haben, haben wir uns in voller montur (um uns keinen tripper zu holen) ins bett gelegt. an schlaf war leider nicht zu denken, da das nebenzimmer, im gegensatz zu unserem, lauthals zweckmaessig genutzt wurde....wir glauben, es war liebe im spiel....
als wir es wagten den rotlichtdimmer auszustellen und einmal die gleissende deckenleuchte (fuers kreuzwortraetseln) anzumachen, mussten wir dann auch feststellen, dass es sich um ein extrem abgerocktes etablissement handelte.
am naechsten morgen gabs dann nicht einmal warmes wasser, und irgendwie hatten wir das gefuehl, dass es ueberall juckte. so konnten wir uns vor der 24 stunden busfahrt nach buenos aires lediglich die zaehne putzen - herrlich!
trotzdem waren wir erleichtert endlich im bus zu sitzen und der hatte auch mal ein ganz anderes kaliber als die bisherigen in suedamerika. wir hatten einen eigenen steward und selbst die bordeigene toilette war fuer die ersten 20 stunden zu gebrauchen (spaeter hat dann die klospuelung versagt...). videos gab es auch, allerdings lenkte die traumhafte landschaft (wir sind mitten durch die skigebiete der schneebedeckten anden gefahren - einfach nur abgefahren) hiervon ab. die grenzabfertigung war mal wieder typisch suedamerikanisch komplett unkontrolliert und dauerte drei stunden (im nachhinein haben wir erfahren, dass wir noch glueck hatten, denn normnalerweise haengt man dort wohl mindestens 6 stunden fest..). wir empfanden diese unterbrechung aber als sehr willkommen, da wir so eine chance hatten, im schnee zu spielen und eine fotosession abzuhalten und mit den anderen mitreisenden zu networken. von diesen wunderschoenen fotos werdet ihr leider keine zu gesicht bekommen, da uns kurz danach bei einem superhektischen, kurzen zwischenstop am busfahnhof von mendoza die kamera, geld und, und, und dreist aus der tasche gezockt worden sind. total aergerlich und unendlich traurig, da wir ausnahmensweise ueber einen laengeren zeitraum keine fotos gebrannt hatten und somit peru und das ende von bolivien komplett fotografisch ausradiert sind. nach dem horrortag zuvor hatten wir dann allerdings keine kraft mehr fuer viele weitere traenen und waren einfach nur fix und foxy. da der bus auch sofort (ohne ruecksicht auf verluste) weiterfuhr, konnten wir vor ort auch gar nichts mehr ausrichten, haben aber heute hier in buenos aires bei der polizei den diebstahl gemeldet. ist natuerlich voellig sinnlos, aber vielleicht bekommen wir ja wenigstens ein wenig geld von der versicherung zurueck. wie dumm, dass sowas noch so kurz vor dem ende passieren musste, vor allem, weil uns so viele gewarnt haben....
am mittwoch sind wir dann gegen mittag in buenos aires angekommen und erstmal SOFORT ein steak essen gegangen, danach waren die gemueter wieder ein wenig beruhigt und wir hatten wieder genug energie um uns hier ein wenig umzusehen. und die leute haben nicht zuviel versprochen - es ist wunderschoen hier. ein bisschen paris, ein bisschen berlin und sogar ein wenig hamburg. donnerstag mussten wir so einiges regeln - haben jetzt auch endgueltig unseren flug fuer naechsten freitag bei quantas bestaetigen koennen - also wir kommen wirklich!!! und sind weiter kilometer ueber kilometer durch die stadt gelatscht. abends gab es bei uns im partykinderbackpackersuperhostel ein barbeque auf der dachterrasse und hier rollten die fleischmassen nur so vom grill - endlich mal wieder satt!!! danach nur noch schlafen, was schwer moeglich war, da das hostalpersonal hier jeden abend so die sau rauslaesst und somit die gaeste nicht vor sechs uhr morgens schlafen laesst. aber meckern darf man nicht, denn dann hat man die teeniepartymeute auf dem hals und davor haben wir angst. auf unsere frage beim abendessen, ob man die musik vielleicht ein klitzekleinwenig runterschrauben kann, damit eine unterhaltung mit dem sitznachbarn ueberhaupt irgendwie machbar ist, gab es nur ein freundliches grinsen - taten folgten nur, indem die musik mit steigendem alkoholpegel noch lauter wurde...
heute haben wir uns den stadtteil palermo vorgenommen, der uns mit seinen jungdesigner laeden, hippen cafes und restaurants und den schoenen alten gebaeuden ein klein wenig von der atmosphaere an die schanze erinnert hat, vorgenommen. sehr schoen war es dort! morgen klappern wir dann noch die groessten sehenswuerdigkeiten ab, denn wir muessen uns beeilen fuer den showdown: morgen nachmittag um drei geht es naemlich mit dem bus (18 stunden) richtung brasilien, wohin wir auch die grenze ueberschreitenn werden und als spektakulaeren abschluss unserer reise die iguazu wasserfaelle besuchen werden. zwei tage werden wir uns dort aufhalten und dann wieder mit dem bus zurueck nach buenos aires fahren, um dann zum kroenenden abschluss am mittwoch abend ins boca stadion zu dem suedamerikachampionsleaguefinale der boca juniors zu fahren - was will man mehr. dann noch ein riesenfleischlappen am donnerstag abend und freitag abmarsch. bis dahin werden wir uns auf jeden fall noch einmal melden und hoffen, dass unsere pechstraehne zu ende ist!
kuesschen
tim und kathy

Montag, 11. August 2008

Santiago (Chile), 11 August 2008

hallo ihr lieben,
nachdem wahnsinnig unspektakulaeren mollendo sind wir noch fuer einen tag in einem dazu passenden nationalpark gewesen. dort gab es sehr viele enten und sonst gar nichts...
dann haben wir es nicht mehr ausgehalten (und haben uns auch nicht mehr in das einzige taugliche restaurant am ort getraut, nachdem wir dort und auch sonst mehrfach plump und natuerlich nur auf spananisch auf die deutsche nazivergangenheit angesprochen wurden (ausserdem hatten wir bereits die komplette karte (4 gerichte) abgegessen und waren hungrig und sind deshalb zurueck nach arequipa. dort haben wir noch 2 tage abgehangen, viel fernseh geglotzt und uns ein wenig ausgeruht, da unsere anspannung mittlerweile merklich nachlaesst und die muedigkeit uns uebermannt...
aber einmal haben wir uns dann doch noch fuer ein kulturprogramm aufgerafft und uns die besterhaltenste eisinkamumie - naemlich die juanita - angesehen und das war sehr informativ und auch ein wenig gruselig.
gestern hatten wir dann den beklopptesten flug ueberhaupt - von arequipa nach santiago, dieses aber ueber arica, iquique und antofagasta, was heisst, vier mal starten und vier mal landen und insgesammt ewig unterwegs. komplett balla balla, zumal wir in arica alle aussteigen und auschecken mussten, um direkt danach wieder ins gleiche flugzeug, auf die gleichen plaetze einzuchecken...
als wir dann irgendwann abends um zehn uhr in santiago angekommen sind (natuerlich hatte der flug auch verspaetung, da durch die schwachsinnige abfertigung und die quirrligen peruaner ein zeitplan eh unmoeglich ist...), haben wir uns umgehend auf den weg zur "bierstube" gemacht, um dort unseren lieben freund alex zu treffen. die war aber leider dicht, aber wir haben natuerlich eine andere lokalitaet gefunden und einen supernetten abend mit dem alex und dem jan aus holland verbracht.
heute morgen zeichnete sich bereits frueh ab, dass dieser tag nicht der beste unserer reise werden wuerde. wir haben maechtig verschlafen und hatten es eilig und mussten deshalb beim benachbarten mcdonalds fruehstuecken, was wir definitiv nie wieder machen werden. ein hamburger und eine cola auf nuechternen magen quaelen den ganzen tag. allerdings muss man dazu sagen, dass die alternative, in ein lokales fruehstueckscafe zu gehen, auch nicht besser gewesen waere, denn wenn die so lieben chilenen etwas nicht koennen, dann ist es kochen, bzw. sich vernuenftig ernaehren. hauptmahlzeit in allen variaten ist hier der beruehmte completo - ein hot dog, deswegen war es auch nicht weiter verwunderlich, das bereits um elf uhr morgens der big mc ausverkauft war und eine wahnsinnsschlange anstand und es sich so eher um "slow food" als "fast food" handelte.
aber das war nur der anfang. wir sind dann mit sack und pack zur busstation, in der hoffnung, sofort einen bus nach buenos aires zu erwischen. leider mussten wir vor ort feststellen, dass wir zu spaet waren und es nur "manana" einen platz gibt. schoene scheisse - da wollten wir aber trotzdem gleich naegel mit koepfen machen und das ticket kaufen. wir also zum geldautomaten und kreditkarte rein, pin und betrag eingegeben und gewartet, was passiert. es passierte auch was - der automat frass einfach so die karte und kathy hat losgeflennt. nach hektischem rumgedruecke, auf den automaten eingetrete und lauthalsem fluchen (und natuerlich flennen), kam der gesammte polizeitrupp des busbahnhofes uns zu hilfe. eine harte nuss fuer die kommissare, die auch erstmal wild rumgedrueckt haben und auf den automaten eingekloppt haben (dabei immer zu kathy "no crying" gesagt haben), bis die spuernasen bemerkten, dass diese taktik noch einmal ueberdacht werden sollte. da wurde erstmal gefachsimpelt, der begleitende schaeferhund "alice" zu rate gezogen und dann wurde wild rumtelefoniert. nach gefuehlten fuenf stunden gab es ergebnisse: um fuenf uhr sollten wir unsere kreditkarte bei einer bank um die ecke wieder in empfang nehmen - halleluja! wir waren begeistert und mussten uns jetzt um eine absteige fuer diese nacht kuemmern. dies sollte in der naehe der busstation sein, da wir ja hier verweilen mussten wegen der kreditkarte und dem bus am naechsten tag. leider stellte sich heraus, dass es hier lediglich ein nobelhotel und einen puff gab, fuer den das wort absteige eher schmeichelei ist. wir haben uns fuer den puff entschieden (dies rein aus finanziellen gruenden). dies klingt jetzt fuer euch wahrscheinlich ganz lustig, ist es aber nicht. kathy hat gleich wieder weiter geflennt - zwischendurch allerdings auch hysterisch gelacht, waehrend tim den rotlichtdimmer an der spiegeldecke inspizierte, waehrend aus den lautsprechern am bett rhythmische pornomusik lief. es ist WIRKLICH ein puff und die puffmutter serviert auf wunsch soleier ans bett. die denken natuerlich auch, dass wir bekloppten gringos nix checken, allerdings hat das gesamte interieur und die frage beim einchecken (wieviele stunden wir bleiben wollen), alles preisgegeben. auch die visitenkarte (die wir als beweisstueck mitnehmen werden und auf wunsch von jeden von euch eingesehen werden kann) zeigt ein sich liebendes paar in einem herzen....halleluja.
wir sind erstmal raus und verstecken uns seit stunden in der shopping mall, haben angst vor der nacht und wuenschen die 22 stundenfahrt nach buenos aires herbei.
eine gute nachricht gibt es aber - die kreditkarte ist wieder da, funktioniert auch und nach einem telefonat mit kathys bank in deutschland sieht es auch so aus, als ob noch alles (was nicht viel ist) drauf ist....
kroenender abschluss des bisherigen tages war, als eben, waehrend wir unser junkfood in der fresshalle der shopping mall gegessen haben, begleitend ein video von tokio hotel "durch den monsoon" lief - da hat kathy gleich noch einmal geflennt....
wird zeit, dass wir nach hause kommen...
xxx
tim und kathy

PS: da wir gestern ja peru verlassen haben, wollten wir auch zu diesem land noch ein kleines fazit schreiben:
Fazit peru:
leider haben wir nicht so viel gesehen, wie wir eigenltich vorhatten - dies aus verschieden gruenden, wie zeitmangel, kraeftemangel und geldmangel. die touriattracktionen, wie arequipa, colca canyon, cuzco und alles rund um machu picchu sind sowohl landschaftlich, als auch architektonisch einfach nur traumhaft schoen. hier natuerlich herausragend machu picchu! leider kommen natuerlich genau aus diesen gruenden auch tausende von anderen touris dorthin und da es sich hier oft um pauschalurlauber handelt, versauen diese komplett die preise und damit auch die gesamte atmosphaere. so fanden wir gerade cuzco extrem nervig, weil man dort STAENDIG angebettelt bzw. angequatscht wird, irgendeinen unnuetzen bloedsinn zu kaufen (rekord war, innerhalb von 10 minuten 26 maliges angequatsche..). so kostet z.b. ein kaffee auf dem dortigen plaza del armas mehr als einer in deutschland und fuer jeden kirchenbesuch wird ein eintritt, der hoeher ist als eine nacht im hotel, verlangt. von daher konnten und wollten wir leider viele kulturelle dinge nicht wahrnehmen und waren oft auch ganz schoen genervt. leider resultiert hieraus auch, dass viele versuchen, einen abzuzocken und alles ganz schoen anstrengend dadurch ist. da wir aber lediglich mollendo als nichttouristischen ort besucht haben, koennen wir uns kein gesamturteil erlauben. so soll z.B. der norden des landes und auch das amazonasgebiet ganz anders sein und hierher verirren sich auch nicht die pauschalurlauber. durch diesen ganzen wahnsinn ist es schade, dass wir lima, welches wir sehr gerne gesehen haetten und auch zeitlich mit eingeplant hatten, verpasst haben. aber vielleicht koennen wir das auf einer anderen reise noch einmal nachholen! deshalb wird peru nicht unser lieblingsland auf unserer reise - trotz ganz toller momente und jetzt freuen wir uns erst einmal auf argentinien!

Dienstag, 5. August 2008

Mollendo (am Arsch der Welt in Peru), 06. August 2008

hallo ihr lieben,
nachdem wir zwei tage in cuzco entspannt haben und aufgrund der hohen preise eigentlich gar nichts weiter als essen und auf dem plaza del armas rumhaengen gemacht haben (eine fahrt haben wir am sonntag mit dem lokalen bus nach chinchero - einem kleinen bergedorf - zu einem sonntagsmarkt, der dann aber eigentlich doch eher nur fuer gringos war und mit dem ueblichen al paca tuedeluet vollgepackt war, gemacht. Die hat dann aber auch wieder jegliche kraft aufgrund der miefenden menschenmassen und dem enormen laermpegel in dem schrottbus gekostet), sind wir montag abend mit dem nachtbus wieder nach arequipa gefahren, nachdem wir lima nun endgueltig abgeschrieben haben. wir haben uns aufgrund unserer finanziellen not fuer das guenstigste busticket entschieden und somit waren die knappen 12 stunden auch aeusserst unbequem und auch die tatsache, dass der familienhaeuptling einer peruanischen grossfamilie vor uns, seiner aufregung freien lauf liess und sich spontan mal in die hose gepueschert hat (dies vielleicht auch, um sein revier abzustecken??! - man weiss es nicht so genau...), trug nicht zu einer entspannten fahrt bei. da uns jetzt noch einige tage in peru bleiben, wir jedoch relativ durch sind, haben wir uns spontan (einfach nach der methode mit dem finger wahllos auf die landkarte zeigen) entschlossen, gleich weiter in einen kleinen ort namens mollendo am meer zu fahren. hier sind wir jetzt und wir sind auch die einzigen gringos, die diese menschen hier jeh zu gesicht bekommen haben. das ist natuerlich ein krasser gegensatz zum bisherigen touristenwahnsinn in peru, aber von uns bewusst so gewaehlt, damit wir zumindest noch einmal das "ehrliche" peru erfahren. falls alle stricke reissen, haben wir uns als sicherheitsnetz ein kabuff mit kabelfernsehen gemietet, so dass wir komplett authark sind. viel haben wir noch nicht gesehen, aber viel gibt es auch nicht zu sehen, die landschaft erinnert an den mond - nur wueste und sonst nix und auch ansonsten ist hier der hund begraben und die kleine stadt hat den charme eines badeortes nach einem nuklearangriff. leider bewirkt das am stadtrand menschengrosse schild, welches ein allgemeines verbot gegen oeffentliches urinieren und kacken ausspricht nichts, auch hier laesst jedermann seinem trieb wo er geht und steht freien lauf, so dass ein entspannter strandspaziergang leider zum spiessrutenlauf wird. eine moewe hat tim heute auf die jacke geschissen und eine welle ist uns ueber die fuesse gerollt - das wars dann aber auch schon an neuigkeiten von hier. unsere hostelbesitzer werden hoechstwahrscheinlich ab morgen bis weihnachten den laden dichtmachen, da sie durch uns unerwartet, und so noch nie erlebt, so viel geld eingenommen haben, wie nie zuvor - auslaendische gaeste fuer drei tage am stueck..wahnsinn. fuer uns selber auch die bislang guenstigste unterkunft in peru, die zwar nach faulen eiern stinkt und eher an eine gefaengniszelle erinnert, dafuer aber heisses wasser hat.
morgen fahren wir noch in einen nationalpark und machen uns danach aber vom acker, denn in unserem einzig halbwegsakzeptablen restaurant, gibt es keine gringo zutaten mehr, die muessen erst aus arequipa nachgeliefert werden...
asta luego amigos
tim und kathy

Montag, 4. August 2008

Perubilders













Samstag, 2. August 2008

Cuzco (Peru), 2. August 2008

hallo ihr lieben,
nun haben wir auch machu picchu hinter uns, welches wir uns wirklich sehr schwer erarbeitet haben - aber im endeffekt hat es sich total gelohnt.
am montag ging es los, wir und eine gruppe von 7 anderen reisenden (alles nur girls, sehr zum leidwesen von tim) und die mountainbikes. leider war unser guide verschollen, und so ging es nach etlichen verspaetungen ohne ihn los. nach einer dreistuendigen autofahrt ueber einen nicht abgesicherten enorm hohen serpentinenpass, ueber den uns vorab niemand informiert hat, hatten wir das erste etappenziel erreicht. leider konnten wir die traumhaften ausblicke von hier nicht geniessen, da wir die augen zumachen mussten um irgendwie die kontrolle ueber unsere maegen zu behalten. als dann oben auf dem berg ein lunchboxstop eingelegt wurde, wurde um uns herum erstmal gegoebelt, was den appetit nicht gerade anregte (nicht, dass die lunchbox an sich dieses getan haette - das broetchen wurde sogar von einem streunenden hund verschmaeht, so dass wir uns mit dem powerriegel ueber wasser halten mussten...). irgendwann stand edl - unser guide dann vor uns (fuer die richtigkeit seines namens koennen wir nicht garantieren, da er sich nicht bei uns vorgestellt hat und wir diesen namen lediglich aufgeschnappt haben, irgendwann wurde ein nachfragen zu peinlich). dann hat der edl aber dampf gemacht und wir mussten alle unsere helme aufsetzen und auf die klappermountainbikes ruff. wir befanden uns auf ca. 3800 meter hoehe und sollten nun eine strecke von 65 kilometern runterpreschen - dies durch jegliche klima- und vegetationszonen, so dass wir letztendlich im dschungel landen. schwer vorstellbar, da es oben keine vegetation gab und wir ueber den wolken waren, die unter uns regneten und somit eine riesige matschepampe verursachten. aber egal, spaeter stellte sich heraus, dass die matschepampe, die komplett ueber uns verteilt war, besser war, als der staub, der durch den verkehr aufgewuehlt wurde und uns die sicht versperrte. wir also ruff auf die kackraeder und runter den berg. der anfang erinnerte eher an seniorenbiking, da die steile strasse noch asphaltiert war und kaum verkehr herrschte. super entspannt wars und gequietscht haben wir vor vergnuegen. ein bisschen runter gekommen sind wir, als kathys gangschaltung abgebrochen ist und sich im hinterrad verhakt hat, gottseidank ist aber nix weiter passiert und nach einem boxenstopp wurde das fahrrad ausgetauscht und weiter ging das. mittlerweile war die strasse auch nicht mehr asphaltiert und wir hatten krasses tempo drauf und sind wie die bekloppten mit der matschepampe im gesicht die naechsten stunden durch traumlandschaften, kleine orte bis in den urwald geheizt. absolut genial war das und uns ist im gegensatz zu drei anderen, die mehr oder weniger schwere stuerze hatten (eine musste genaeht werden...) auch nix passiert, ausser, dass unsere klamotten komplett versaut waren. wir waren 6 stunden spaeter dann auch als erste im ziel und haben erstmal eine inka cola getrunken. die nacht haben wir alle in einer sehr spartanischen behausung verbracht und am naechsten morgen um 7 uhr mogens ging die erste wanderetappe los. den ganzen tag, teilweise ueber alte inkapfade ueber stock und stein und das mit gepaeck auf dem ruecken. erschwerend war hier die tatsache, dass die inka in ihrem glauben immer nah am himmel sein zu wollen, ihre sehr schmalen pfade in aeusserster hoehe ohne absicherung gebaut haben. das ein oder andere mal hatten wir abgruende neben uns, die uns schwindelig werden liessen und auch die kaputten haengebruecken kamen hier nicht erleichternd zugute. nach diesem sehr heissen tag und ca. 25 kilometer bergauf und bergab kamen wir bei den hot springs bei santa teresa an, und haben hier kurz entspannt (hier hat tim besonders entspannt, als die chilenischen chicas, die hinter uns gewandert sind, dann auch endlich halbnackt ins wasser gehuepft sind..). abens um 7 uhr waren wir dann endlich am zweiten etappenziel in santa teresa city, wo wieder eine sehr spatanische behausung auf uns wartete. der dritte tag, sollte laut programm angeblich der entspannteste von allen werden, war es aber nicht! es wurde wieder bis mittag gelatscht und diesmal leider im stroemenden regen. wir waren trotz regenzeug klitschenass und die stimmung war nicht mehr so ganz auf dem hoehepunkt. mittags sind wir beim hydroelektrika angekommen und haben zum ersten mal die bahngleise nach machu picchu gesichtet, auf denen wir dann nach dem mittagessen noch weitere 12 kilometer bis nach aqua calientes gelatscht sind. auch wieder wunderschoene landschaften und wir haben sogar von den schienen einen ersten klitzekleinen blick auf einen teil von machu picchu erhascht, der unsere ohren schlackern lassen hat, denn wir ahnten, was uns am naechsten tag bevorstehen wuerde, da es in einer so enormen hoehe an einem so steilen abhang gelegen ist.
abends kamen wir dann endlich in aqua calientes, dem machu picchu sprungbrett an - und enlich gab es auch mal ein eigenes zimmer mit eigenem bad und heisser dusche!!! das wurde auch gebraucht, denn prompt erweckte der fisch, den wir mittags serviert bekomen hatten wieder zu ungeahnten leben und wollte zurueck ins wasser. da ging die post ab, eine herrliche kleine lebensmittelvergiftung mit allem drum und dran und das so kurz vorm ziel. auch drei andere unserer gruppe hat es erwischt, allerdings war bei kathy hopfen und malz verloren und somit nahm die folgende katastrophe ihren lauf. am naechsten morgen um 4 uhr sollte es eigentlich mit der besteigung nach machu picchu beginnen. um diese uhrzeit sass kathy noch auf dem klo und ein entfernen waere undenkbar gewesen. also mussten wir handeln und haben uns kurzerhand entschlossen, einen tag zu pausieren und ohne unsere tolle gruppe am naechsten tag weiter zu machen. dies war aber gar nicht so einfach, da wir ja eine tour gebucht hatten und somit alles akriebisch geplant war. gottseidank konnten wir trotzdem unser zimmer (leider zu einem horrenden aufpreis) verlaengern und da unsere schwachsinnsagentur es eh versaeumt hatte, uns ein rueckzugticket zu besorgen, konnten wir auch hier alles organisieren. doof ist nur, dass wir bereits fuer gestern abend ein sehr teures busticket nach lima organisiert hatten, und dieses jetzt verfallen ist, da die busagentur uns gringos verarscht und kein geld und auch keine alternativfahrt erstattet...damit ist das thema lima fuer uns jetzt leider erledigt und wir werden hier in cuzco verlaengern, nachdem wir uns den heutigen tag komplett im busterminal und bei der polizei umsonst rumgeaergert haben...
aber jetzt weiter zu machu picchu:
gestern um 3:45 klingelte der wecker und los gings! tim hat das hardcoreprogramm gewaehlt und ist tatsaechlich den gesamten berg zu fuss raufgeklettert. kathy (aufgrund ihrer schwaechung), hat sich fuer die bustourivariante entschieden und stand um 4 uhr an der busstation an, um den ersten bus um 5:30 nach oben zu bekommen. hat auch alles geklappt (es standen hunderte von leuten an - kompletter wahnsinn..) und oben haben wir uns dann am eingang getroffen. somit waren wir mit die ersten ueberhaupt in der anlage und wir muessen sagen es war zwar hart erkaempft aber unfassbar mystisch in dem daemmerlicht und spaeter dann mit der aufgehenden sonne! machu picchu hat unsere erwartungen trotz der massen und dem ganzen anderen extrem nervigen drum herum uebertroffen. dieser ort ist einfach nicht zu toppen, es gibt wohl kaum etwas schoeneres auf dieser erde, vor allem nix von menschenhand geschaffenes, es ist einfach schier unfassbar und bereits heute koennen wir kaum glauben, dass wir gestern da waren. wir haben auch noch eine sehr informative fuehrung bei miguelangelo mitgemacht, auf die wir uns aber aufgrund seiner schoenheit kaum konzentrieren konnten. fakt ist allerdings, dass nicht nur fuer uns machu picchu ein mysterium ist, auch die wissenschaft steht vor raetseln und staunt!
am nachmittag sind wir dann aber konsequent den berg mit wackelpuddingbeinen runtergelatscht und haben somit unserem trekking ein glorreiches ende gesetzt. fix und foxy, aber uebergluecklich, ging es dann mit dem zug zurueck nach cuzco. nach einem riesen heckmeck hat es unsere schwachsinnsagentur dann wohl doch noch durch irgendwelche bestechungen geschafft, uns zugtickets fuer den komplett ausgebuchten zug zu besorgen. um zehn uhr abends waren wir endlich wieder in unserem kloster und gerade als wir kurz vorm ziel waren, und kathy den schluessel ins tuerschloss des zimmers steckte, brach dieser im schloss ab - ein traum!!!
summa sumarum: machu picchu - unuebertreffbar. der weg dorthin wunderschoen, aber wahnsinnig anstrengend. alles weitere drumherum grauenvoll, total nervig und eine riesentouristenfalle. dies ist sehr schade, da es doch einiges um diesen unfassbaren platz versaut!
jetzt geht es in die heia und morgen schaffen wir es hoffentlich auch mal die mails zu beantworten - hier aber schonmal, wir freuen uns riesig ueber das von euch, liebe eltern geplante empfangsprogramm (vor allem die badewanne und der wellnessbereich!)
kuesschen
tim und kathy

Freitag, 25. Juli 2008

Cuzco (Peru), 26. Juli 2008

hallo ihr lieben,
wie ihr seht sind wir gut in peru angekommen. unser erstes ziel war ariquipa. am montag sind wir frueh morgens in copacabana los und mit dem bus nach puno in peru gefahren. hier gab es mal wieder kleine komplikationen, als der zweite bus, in den wir umsteigen mussten mitsamt unseren schon verladenen rucksaecken fast weggefahren waere, als wir auf klo waren. nur voller koerpereinsatz und rigeroses durchbrechen einer menschlichen barriere konnten den bus noch in letzter sekunde stoppen. was fuer eine aufregung. dafuer war der rest der fahrt dann allerdings zur abwechslung mal echt entspannt und die landschaft war natuerlich auch mal wieder wunderbar. abends sind wir dann angekommen. auf den ersten metern richtung busstation wirkte ariquipa eher abschreckend, da es mehr an einen ausgebombten kriegsschauplatz mit seinen bauruinen und in die hoehe ragenden dachlosen gemaeuern erinnerte. das zentrum allerdings war schockierend schoen. fantastische alte bauten aus weissem vulkangestein und im hintergrund die schneebedeckten anden und ein riesenvulkan. hoehepunkt war allerdings, dass unser hostel eine dusche mit HEISSEM wasser hatte (die erste seit la serena in chile)!!!
am dienstag sind wir leider gottes den ganzen tag rumgerannt und haben unseren flug (der eigentlich von lima nach buenos aires gehen solte, dann aber aufgrund der wahnsinnskosten leider nur ein flug von ariquipa nach santiago geworden ist, was bedeutet, dass wir am ende noch ein sehr anstrengendes hardcore busreiseprogramm vor uns haben...)organisiert. dies war mal wieder eine sehr schwere und langwierige geburt, da die menschen in den touristenbueros keine gelegenheit auslassen, einen uebers ohr zu hauen und im internet die fluege leider auch nicht erschwinglich waren. des weiteren mussten wir uns dann auch noch um eine tour zum colca canyon kuemmern, so dass wir den ganzen tag eigentlich mit der bloeden organisiererei vertuedelt haben. das war sehr nervig aber wenigstens hat man bei dem rumgerenne schon viel von der wunderschoenen altstadt gesehen.
am naechsten tag ging es dann morgens los richtug colca canyon, welches der zweittiefste canyon der welt ist (der tiefste ist ca. 200 km weiter entfernt). hier sind wir, eine bunt zusammengewuerfelte gruppe bestehend aus vielen suedamerikanern, zwei schweizern, und monika und klaus, den sterotypen negativdeutschen, die waehrend der gesammten zweitaegigen tour nicht ein wort mit jemandem gesprochen haben und waehrend der mahlzeiten draussen vor dem restaurant blieben, um schokoriegel zu essen) dann leider auch das erste mal mit der krassen touristenindustrie in peru konfrontiert worden. wir, mitsamt 50 anderen bussen haben uns auf den weg gemacht und jede fotomoeglichkeit mit der meute gemeinsam genutzt (aber bitte nur 5 minuten). das war nach bolivien ein ganz schoener schock, aber nichtsdestotrotz war die landschaft spektakulaer und am nachmittag sind wir dann in chivay (einem eigentlich kleinen oertchen in den bergen, wenn nicht die 3000 touristen gewesen waeren...) angekommen. abends wurden wir alle in ein grossraumrestaurant verfrachtet und durften eine folkschau ansehen (zugegebenermassen haben sich alle sehr viel muehe gegeben, jedoch war es fuer uns ein wenig too much - komische sitten scheinen die peruaner allerdings zu haben, denn ein volkstanz stellte spielerisch auspeitschungsszenen zwischen ehepartnern dar. als hier das publikum mit einbezogen wurde, sind wir unter den tischen verschwunden...).
am naechsten tag hiess es um 4:45 uhr aufstehen und los richtung canyon. dort waren wir dann um 8 uhr und haben (wieder mitsamt 5000 touristen) den flug der gigantischen condore ueber dem weitlaeufigen canyon bewundert. trotz der abtoernenden menschenmassen (hier sei besonders eine russin zu erwaehnen, die ihre ganze wodkagetraenkte ellenbogenkraft einsetzte und uns fast in den canyon stuerzte, um eine bessere aussicht zu haben), waren die condore, die knapp ueber unseren koepfen kreisten schon sehr erhebend!
abends waren wir dann wieder in ariquipa und sind gleich weiter zur busstation und haben den nachtbus nach cuzco genommen. wir waren so fix und foxy, dass wir sofort (nachdem wir mit der gesammten peruanischen busladung (wir waren mal wieder die einzigen gringos) auf spananisch genetworked haben, eingeratzt und erst in cuzco am naechsten morgen aufgewacht sind (11,5 stunden). hier sind wir in einem kloster der dominikanischen muetter untergekommen, welches das sauberste domizil unserer bisherigen reise ist. highlight ist allerdings der heizluefter, den wir uns gleich gekrallt haben! wir dachten schon, dass ariquipa unschlagbar schoen ist, sind hier aber eines besseren belehrt worden, denn das stadtbild von cuzco mit seinen plaetzen, kirchen und verwinkelten gassen ist einfach wie aus einem maerchen. kein wunder also, dass hier abertausende von touristen durch die gassen wuseln, und damit meinen wir nicht die backpacker sondern mal eine ganz andere reiseklientel, wie wir sie bislang so noch gar nicht hatten. eher der aeltere geschichtslehrertyp mit tchibo allzweckjacke und videokamera in dauereinsatz treibt sich hier rum. die preise sind dementsprechend und auch jegliches handeln stoesst bei den einheimischen auf unverstaendnis, was bereits einen unmittelbaren rausschmiss zur folge hatte. wir sind ein wenig zwiegespalten, denn es ist ganz einfach unschlagbar schoen hier, aber dadurch auch ein wenig nervig.
deswegen haben wir uns auch heute eigenstaendig mit dem perunanischen rumpelbus (wir wieder die einzigen gringos) auf den weg nach pisac, einem kleinen oertchen mit einer inkaruine, gemacht. herrlich war das und obwohl diese inkastaette sehr bekannt und wunderbar gelegen ist, waren so gut wie keine touristen da! das wird wohl leider definitiv die ausnahme bleiben, denn ab jetzt werden wir allen monikas und klausis aus der heimat wohl nicht mehr entkommen koennen.
wir haben uns uebrigens kurzfristig doch noch entschlossen einen inkatrail zu latschen (nicht den haupttrail, denn der ist bereits 6 monate im vorraus ausgebucht, was den touristenwahnsinn hier anzeigt, sondern einen nebentrail). am montag morgen geht es los, die ersten 65 kilometer mit dem mountainbike und dann drei tage trekken bis nach machu picchu. das kann was werden, wir sind gespannt!
asta luego
tim und kathy

Sonntag, 20. Juli 2008

Copacabana (Lake Pipikaka - Bolivien), 20. Juli 2008

hallo ihr lieben,
dies ist unser letzter bericht aus bolivien - denn morgen fahren wir nach peru - das wahrscheinlich vorletzte land auf unserer reise...
nachdem wir uns in la paz ein wenig aklimatisiert hatten, konnten wir diese so bunte und wuselige stadt noch richtig erkunden. la paz ist einfach nur toll und es gibt durchgehend was zu staunen. so kommen wir immer noch nicht ueber die allgegenwaertigen in jeglichen groessen und farben vorhandenen lamafoeten hinweg, die man an der strasse kaufen kann und die sich der gemeine bolivianer kauft, um sie unter seinem haus zu verbuddeln - dies soll angeblich glueck bringen. sehr makaber fuer uns aussenstehende (abgesehen davon, dass lamafleisch koestlich ist...)...
la paz ist der zentrale punkt eines jeden reisenden in bolivien und von daher haben wir hier auch viele alte bekannte wieder getroffen, was sehr nett war.
vorgestern sind wir dann mal wieder weiter gezogen. mit dem bus ging es nach copacabana (leider nicht das heisse, tropische brasilianische copacabana, sondern das kalte, hoch gelegene am pipikakasee..). die busfahrt verlief ungewoehnlicherweise ohne groessere vorkommnisse. einziges aergernis war diesmal eine 50 koepfige bolivianische familie, die sich um uns extrem breit gemacht hat und zwischendurch einen tankstellenkiosk gepluendert hatte! ansonsten eine traumhaft schoene fahrt mit blick auf die schneebedeckten anden und den stahlblauen popokakasee. mittags waren wir da und haben uns sofort auf eine stadterkundung gemacht (10 minuten hats gedauert). danach sind wir ein wenig groessenwahnsinnig geworden und trotz der hoehe auf einen berg gekraxelt um die schoene aussicht zu geniessen. aus dem letzten loch haben wir gepfiffen, wer so eine duenne luft noch nicht erlebt hat, kann dies wohl kaum nachvollziehen - harter tobak! aber gelohnt hat es sich trotzdem, denn die sicht war atemberaubend und als wir dann noch eine fotosession mit kleinen bolivianischen kindern auf dem berg gemacht haben, sind wir alle ein wenig durchgedreht.
abends haben wir stella und nils noch einmal wieder getroffen, die schon einen tag vorher hierher gereist waren und ein vorerstes abschiedsessen gehabt.
heute ging es dann mit dem langsamsten boot der welt (wenn der pipicokasee nicht so kalt waere, waere schwimmen mit sicherheit die bessere und schnellere alternative gewesen..) rueber zur isla del sol. dort sind in einem 4 stunden marsch ueber die gesamte insel gelatscht, was krass anstrengend war, auch wieder wegen der hoehe und weil es nur bergauf und bergrunter ging. aber es war ein wahnsinnig schoener gang und wir haben gluecklicherweise auch nicht den touripfad gewaehlt, sondern sind auf eigene faust losmarschiert und somit durch tolle kleine stammesdoerfer gekommen und haben traumausblicke genossen. hoehepunkt des walks war, als wir in einem kleinen doerfchen an einer dorffeier samt kapelle in einem garten vorbei kamen. die einheimischen haben uns spontan eingeladen und so sassen wir dann dort mitten in der kunterbunten farbenpracht der in trachten gekleideten frauen und kinder und der immer so elegant wirkenden maenner. uns wurde erstmal ein selbstgebrannter schnappes angeboten und natuerlich der obligatorische griff in die cokatuete. herrlich war das, nur mit der kommunikation tun wir uns immer noch ein wenig schwer (trotz zungenloesender mittel), denn die spananischkenntnisse haben immer noch nicht das niveau eines zweijaehrigen ueberschritten. aber das ist denen hier egal und alle haben wild gegrinst und rumgekaut. leider mussten wir dann weiterziehen, weil wir unsere schwimmende schnecke zurueck nach copacabana kriegen mussten. alles in allem wars ein ganz fantastischer tag und ein wunderbarer abschluss fuer unser bolivienabenteuer.
ansonsten hat uns ein 100 bolivien peso schein die letzten tage auf trapp gehalten. kathy hatte naemlich saemtliches geld unter der schuhsohle aus sicherheitsgruenden versteckt, jedoch ist bei diesem eigentlichen geniestreich etwas schiefgegangen, wir haben die rechnung mal wieder ohne den wirt gemacht. das ende der geschichte ist jedenfalls, dass das komplette geld durchgelascht war und grosse loecher aufwies. zwei scheine konnten wir noch mit spananischem schwachsinnsrumgebettel in einer bank in la paz eintauschen, bei dem rest hat sich der bankangestellte geweigert (nachdem er an den scheinen gerochen hat). zwei weitere scheine konnten wir unschuldigen bolivianern unterjubeln (was uns ein sehr schlechtes gewissen verursacht hat), aber auf einem, der aussieht wie ein schweizer kaese, auf dem sind wir trotz sehr vieler bescheissmanoever haengen geblieben und die chancen stehen schlecht, dass wir ihn in diesem internetcafe hier noch los werden....
FAZIT BOLIVIEN:
das wohl bisher groesste abenteuer - ein land voller extreme. so hatten wir einen temperaturunterschied von minus 18 auf plus 35 grad (das innerhalb eines tages). krasse hoehenunterschiede, die uns im wahrsten sinne des wortes den atem geraubt haben (so platzen in der kaelte sofort die lippen auf, die haende und auch die restliche haut sind komplett ausgetrocknet und man hat staendig nasenbluten (alle diese symptome haben wir jetzt auch in diesem moment), eine wahnsinnige tierwelt, wie wir sie so noch nicht gesehen haben und wunderschoene natur (die karge salzwuesten- und vulkanlandschaft rund um uyuni und dann wiederum das gruene dickicht im amazonasbecken und natuerlich die anden mit dem tittikackasee). alles in allem kann man nur sagen, dass wir eine unglaublich schoene zeit hier hatten (dies uebrigens auch, dank stella und nils, mit denen wir seit la serena unterwegs waren, und die wir hoffentlich auch noch einmal in peru wieder treffen werden) und jedem raten koennen, dieses wunderschoene land mit den wundervollen so lieben menschen selbst einmal zu besuchen!
einfach zu bereisen ist es zwar nicht (siehe busfahrten), aber wir hatten sogar noch ein wahnsinnsglueck hier, denn andere reisende sassen tagelang fest und erlebten andere alptaeume wegen der allgegenwaertigen strassenblockaden, die wir gottseidank umgehen konnten. was uns mit der hoehe am meisten zu schaffen gemacht hat, ist die tatsache, dass es keine heizungen oder aehnliches gibt und leider auch keine heissen bzw. warmen duschen. eine einzige hatten wir und das war in santa cruz, wo es sowieso warm war.
so, jetzt gehen wir in unser spartanisches 2 euro kuhfladenzuhause schlafen..
kuesschen
tim und kathy

Donnerstag, 17. Juli 2008

Da guckst Du









La Paz (Bolivien), 17. Juli 2008

hallo ihr lieben,
es ist schon wieder so viel passiert....wahnsinn....
letzten freitag morgen ging es los - ab in die pampa! nach einer dreistuendigen jeepfahrt sind wir (insgesamt sieben leute) am rande eines amazonasauslaeufers ausgesezt worden und von unserem guide sabino in empfang genommen worden. hier wurden wir auf ein kleines booetchen verfrachtet und sind dann einige stunden auf dem fluss rumgeschippert. schon nach den ersten minuten sind wir kompletti durchgedreht, weil es wildlife pur gab. ueberall waren alligatoren, kaimane, schildkroeten, wasserschweine und riesige wasservoegel (unter anderem auch ein tukan diemal ohne gestutzte federn). es war einfach nur unfassbar und schon nach einer kurzen strecke sind uns die einzigartigen pinken flussdelfine begegnet, die um unser booetchen gehuepft sind und mit einer flasche gespielt haben, die sabino ihnen hingeworfen hatte. extrem niedlich war das und nateurlich haben wir die flasche hinterher auch wieder rausgefischt. allein auf diesem flussabschnitt haben wir tausende von fotos geschossen, wegen der kompletten reizueberflutung. ueberall gab es was zu sehen und einige alligatoren und kaimane (teilweise riesenoschis von bis zu 4 metern) kamen bedrohlich nah ans boot. sehr aufregend war das, nur der hintern schmerzte nach einer gewissen zeit, da wir natuerlich mal wieder das arschkartenboot erwischt hatten, ohne sitzpolster und ohne rueckenlehne (und das, obwohl unsere koerper noch riesige schmerzpoole von den geruckel der vergangenen busfahrt waren). aber egal, diese strapaze hat sich auf jeden fall gelohnt und am spaeten nachmittag kamen wir dann auch bei unserer behausung an. ein paar huetten, bestehend aus tragenden holzlatten, die mit fliegengitter bespannt waren, so dass man im grunde draussen im dschungel uebernachtet hat. die sanitaeren anlagen bestanden aus einem wahllos zusammen gezimmerten holzverschlag (dieser leider ohne jegliches fliegengitter, so dass fette spinnen immer vorhanden waren). schoen war es trotzdem und gleich nach dem ausladen ging es auch schon weiter im programm - ab in die sunset bar, die ein wenig weiter den fluss hinauf war. da sind wir froehlich hingeschippert und haben in dieser dschungelbar mitten im nirgendwo mit den ganzen anderen pampabesuchern, die sich hier versammelt haben, ein feierabendbierchen getrunken und den wunderbaren sonnenuntergang bestaunt. in der dunkelheit ging es im booetchen zurueck zu unserem lager. hierbei haben wir wild mit unseren taschenlampen rumgefuchtelt um die ganzen alligatoren und kaimane ausfindig zu machen, die man anhand der krassen orangfarbenen reflexion der augen, erkennen konnte. da wurde uns schon ein wenig mulmig, denn es wimmelte nur so von den viechern und einige waren extrem nah. als wir das gleiche spielchen von unserer huettenstadt noch einmal wiederholten, stellten wir fest, dass wir von den bestien umzingelt waren. sabino versicherte uns aber, dass die keine menschen angreifen und eine koexistenz in solcher naehe kein problem waere...nagut..
wir haben dann abends noch allemann nett beieinander gesessen, sind noch 30 mal aufs klo gegangen, weil ab 12 uhr nachts der stromagregator abgeschaltet wurde und keiner so richtig bock hatte im stockdunkeln dann durch die bestien zu latschen und bei den riesenspinnen zu pinkeln, und dann sind wir in dem miefbett schlafen gegangen. das ging dann aber erstaunlicherweise ganz gut, trotz der ganzen unheimlichen dschungelgeraeusche und der bruellaffen mit ihrem gejaule.
am naechsten tag gings nach dem fruehstueck (wir werden die kakerlake, bei der stella erst dachte, es handelt sich um einen klumpen kakaopulver und deswegen wild ruehte, und sie somit freilegte, nicht vergessen - ihr schrei hallt noch heute in unseren ohren) auf anakondasuche. hierfuer ging es mal wieder ein wenig flussaufwaerts und dann ab in den busch. wir sind durch huefthohes schilf gestakst und es war fast unertraeglich heiss. nach ca. 1,5 stunden gelatsche hat sabino die erste kobra erspaeht, die ihm aber entflipscht ist, da war er sehr enttaeuscht, aber schon ein paar minuten spaeter hat laura (eine aus unserer gruppe) die naechste riesenkobra erspaeht und da haben wir nicht schlecht gestaunt. es folgten hierauf noch eine anakonda und noch eine weitere kobra. um von dieser ganzen dramatik wieder ein wenig runterzukommen, hat der sabino ne runde cocablaetter geschmissen, auf denen wir wild rumgekaut haben. lecker ware die nicht, aber der mund war betaeubt und die sinne auch ein wenig. herrlich war das und dann mussten wir den ganzen weg in der affenhitze wieder zuruecklatschen, denn der naechste programmpunkt - das piranhafischen - stand an!
hierfuehr hat jeder eine schnur mit hacken und koeder bekommen und dann ging das ab. schon innerhalb der ersten minuten waren die ersten piranhas am haken, nur an kathys ist nicht ein einziger gelandet....trotzdem war unser abendessen gesichert, obwohl die viecher kaum fleisch haben, waren sie sehr schmackhaft. danach ging es natuerllich wieder in die sunset bar, wo sabino und die anderen guides uns mit ihrer live performance erquickt haben - ein wunderbarer feucht froehlicher abend!
am sonntag morgen ging es rein in die pampe in der pampa und zwar schwimmen mit den niedlichen pinken delfinchen (die uebrigends waehrend der tage unsere staendigen begleiter waren) im fluss. krass....wenn man bedenkt, dass wir ja auch von den alligatoren, piranhas und giftigen wasserschlangen umzingelt waren. wir haben es aber trotzdem gemacht und mit den delfinen rumgplanscht und es war einfach nur wunderschoen. kurze panik brach allerdings aus, als direkt vor tims nase ein doch so niedlicher delfin ploetzlich eine maechtig grosse kobra in seiner schnauze heruamschleuderte, um sie dann genuesslich zu verzerren. auch der zwei meter entfernte alligator, der ploetzlich abtauchte, hat fuer erstaunliche adrenalinschuebe gesorgt. aber sabino scheint recht zu haben, denn wir leben noch alle und hatten den tripp unseres lebens, wenn nicht sogar das highlight der reise (gaehn)...danach ging es naemlich leider schon weider zurueck nach rurrenabaque, wo wir mit unserer klasse gruppe noch ein gemeinsames abschiedsessen zu uns genommen haben. ausserdem sei wohl noch zu erwaehnen, dass wir zwar das arschkartenboot hatten, dafeur aber den besten guide, den wir uns vorstellen koennen, der uns sogar eine selbstgemachte kette zum abschied geschenkt hat.
am naechsten tag (das war montag) ging es gleich weiter mit der naechsten tour - und zwar in den dschungel. das haetten wir uns komplett sparen koennen. diese tour stand unter einem oekologischem aspekt, den wir nicht sehen konnten und auch ansonsten ist alles, was nur schief laufen konnte schief gelaufen. man kann also sagen, ausser spesen nix gewesen. sehr schade und aergerlich.
nach den ganzen strapazen der letzten tage haben wir uns spontan einen flug nach la paz gegoennt (wir haben es ja). grund dafuer war, dass uns mitreisende von einer traumaussicht auf die anden berichteten und wir innerhalb von 45 minuten anstatt 18 stunden horrorbusfahrt hier in la paz waren. jetzt sind wir hier, und es ist unfassbar schoen, aber auch wieder sehr kalt. die krasse umstellung und natuerlich auch die enorme hoehe (3660 meter) haben uns gestern dann auch erstmal wieder lahmgelegt. heute geht es aber und gleich werden wir die stadt erkunden. wir koennen aber jetzt schon sagen, es ist einfach nur ein wildes, buntes treiben ueberall und wir freuen uns auf die naechsten tage!
kuesschen
tim und kathy

Donnerstag, 10. Juli 2008

Rurrenabaque (Bolivien), 10. Juli 2008

hallo ihr lieben,
nach zwei sehr schoenen und mal entspannten tagen in sucre (das moeglicherweise beste fruehstueck unseres lebens (auf jeden fall top 5 - allein schon wegen dem preis), einen relaxten nachmittag im sonnenstuhl mit fruchtcocktail und blick auf die stadt), haben wir uns spontan entschlossen (besser gesagt einfach an nils und stella rangehangen), dass wir die schnauze vorerst voll von der kaelte haben und erstmal ins tiefland (amazonasbecken) fliehen wollten. das ist einfacher gesagt als getan...heute nacht (6 tage spaeter) sind wir dann auch endlich mal angekommen. so haben wir am samstag den ersten nachtbus von sucre nach santa cruz genommen - sollte eigentlich nur 9 stunden dauern, aber natuerlich hat unser bus mitten in der nacht in der berglandschaft im nirgendwo eine reifenpanne gehabt. diese zu beheben war ein kaptiel fuer sich und dauerte entsprechend 2,5 stunden. aber das war ja kein problem, so dass wir morgens bei angenehmsten erstmaligen tropischen temperaturen in suedamerika in santa cruz angekommen sind. hier war es nett und wir haben den tag ein wenig entspannt und viel gegessen und uns mit den hauseigenen tucans auseinandergesetzt. da wir aber jetzt langsam zeitdruck haben sind wir auch gleich am naechsten abend wieder weiter mit dem nachtbus nach trinidad (lachhafte 10 stunden in einem total stickigen und sueffigen bus mit einer schnarchnase im nacken aber ansonsten eine aalglatte geschichte - die erste hier in bolivien). trinidad sollte lediglich als sprungbrett fuer eine flussfahrt ins amazonasbecken dienen. wir hatten gelesen, dass man hier angeblich auf ganz normalen fischerbooten anheuern kann und dann dort mitschippern kann. allein zu den mitten im sumpf gelegenen "hafen" zu gelangen war ein abenteuer fuer sich. so sind die jungs letztendlich alleine los und die maedels sind an der strasse zurueck geblieben um auf das mittlerweile total schwere gepaeck aufzupassen. so sassen wir dort in der pampa, waehrend die jungs nach einem langen fussmarsch endlich am "hafen" ankamen und die capitanos der nicht besonders vertrauenswuerdig aussehenden barkassen um mitfahrgelegenheiten anzuhauen. die haette es gegeben, allerdings nicht unter sieben tagen....und wenn dann auch sofort!!!! hm, wenn man bedenkt, dass man in einer haengematte an deck geschlafen haette und es keine waschgelegenheiten gab und wir (wie schonn bereits erwaehnt) unter zeitdruck stehen fuer kathy kein verlockendes angebot...waehrend tim am liebsten gleich losgeschippert waere. ist er dann aber doch nicht und somit mussten wir einen tag in trinidad ueberbruecken um am naechsten tag einen weiteren bus zu bekommen. nach trinidad kommen eigentlich nur touristen um direkt weiter zu fahren - ausser der wirklich hervorragenden pizza abends - gab es hier nicht viel zu holen. gut war allerdings, dass wir uns mal ein wenig ausruhen konnten!
gestern morgen in der frueh ging es dann weiter - im bus "normalo" (der erstaunlichweise noch fahrtuechtig war) ging es richtung dschungel. ein wenig stoerend ist hier in bolivien, dass aus kostengruenden 10-koepfige kleinfamilien lediglich 2 sitzplaetze in den engen bussen reservieren und somit ohne ruecksicht auf die sitznachbarn (vor allem die vorderen - die generell wir sind) sich alle ihren komfortablesten platz suchen, der oftmals mehr auf unserer seite ist. so hat man staendig strampfelnde beine im ruecken, kleine speckige klebrige kinderhaende in den haaren und vor allem kann man wegen des wabbernden menschklumpens den sitz nicht mehr nach hinten stellen (so wie es - ohne ruecksicht auf verluste - der sitznachbar vor einem macht). 12 stunden und mehr in so einer sandwichposition zerren ein klein wenig an den nerven. allerdings waren die ersten sechs stunden dieser bustour (die lediglich fuer 12 stunden veranschlagt war) einer tiersafari aehnlich, denn neben dutzenden von krokodilen, wasservoegeln, riesenpapageien und wasserbueffeln, haben wir noch seltende sumpfschweine und ein kleines aeffchen (ich auch noch ein grosses - neben mir) gesehen. wunderschoen war das. auch spannend war, dass wir alle 10 kilometer aussteigen mussten, um mit dem reisebus einen fluss zu ueberqueren - da war was los. die wegbeschaffenheit wurde aber im laufe des tages zusehends schlechter. es hatte wohl viel regen gegeben und somit schlitterte der bus unkontrolliert durch eine riesenmatschepampe - vorbei an schon steckengebliebenen lastern. aber unser busfahrer hat das souveraen gemanaged und gegen 6 uhr kamen wir in einem kleinen urwaldstaedtchen an. hier sind beunruhigenderweise alle samt gepaeck ausgestiegen. da sassen wir dann - 4 bloede blonde gringos und dachten "irgendwas ist faul im staate bolivien"....
auf nils nachfrage beim busfahrer (der kann gottseidank spananisch), wann es denn weitergeht, bekam er die niederschmetternde antwort "gar nicht - bus finito". schoene scheisse, da standen wir wieder mal und es wurde gerade auch noch dunkel. der busfahrer ist da dann mal schnell samt bus gefluechtet. wir sind dann mal wieder ein bisschen durchgedreht und es wurde uns ein minibus zum weitertransport zugesichert. das stellte sich allerdings schwieriger heraus als erwartet. zwei trullas von der busgesellschaft trieben sich dann noch da rum, die haben sich dann aber auch versteckt. wahnsinn....irgendwann sind wir dann aber doch in einem minibus (ausgelegt fuer 8 leute - 20 leute samt den ueblichen reissaecken, fernsehkisten, wasserboilern und gulaschkanonen (leider samt stinkigen inhalt, der auch auf diesem engsten raum genuesslich verzehrt wurde (wir sind alle (die gringos) gruen angelaufen). hallelujia - hoehepunkt war dann, als wir erfuhren, dass es noch ganze 6 stunden fahrt bis nach rurrenabaque sein sollten. es war soooo ungemuetlich, dass wir auch jetzt noch nicht so richtig drueber lachen koennen und unsere koerper sind schmerzpole und auch sonst muessen wir uns von diesem disaster (wir waren letztendlich um 2 uhr nachts im vorreservierten hostal) erstmal wieder erholen. viel zeit zum erholen bleibt allerdings nicht, denn erstens zeit ist geld und zweitens geht es morgen los mit der erkundung des amazonasgebietes....wir werden ca. eine woche in den busch gehen...
WARUM IST ZEIT GELD?
GANZ EINFACH - WIR GEHEN FINANZIELL AUF DEM ZAHNFLEISCH - SIND MIT ANDEREN WORTEN KOMPLETT PLEITE UND HABEN UNS DESHALB SCHWEREN HERZENS DAZU ENTSCHLOSSEN, UNSEREN FLUG UM EINEN MONAT VORZUVERLEGEN. DIES IST AUCH BEREITS GESCHEHEN - WIR KOMMEN JETZT AM SAMSTAG DEM 23. AUGUST UM 13:00 UHR IN HAMBURG AM FLUGHAFEN AN.
wir hoffen, dass ihr euch hierueber freut und zahlreich zur begruessung erscheinen werdet. bitte vermeidet es uns beim ersten anblick mitzuteilen, wie alt und verlotzt wir aussehen....auch der geruch ist wieder behebbar...
solltet ihr noch keine sehnsucht nach uns haben, koennt ihr uns auch gerne geld ueberweisen, dann ueberlegen wir es uns noch einmal mit dem frueher nach hause kommen....
seid umarmt und haltet euch diesmal ein wenig mit den zahlreichen kommentaren auf dem blog zurueck, da ihr uns damit schon so sehr in den letzten monaten verwoehnt habt!
kuesschen - asta luego
tim und kathy

Sonntag, 6. Juli 2008

Suedamerika die Erste...

















Freitag, 4. Juli 2008

Sucre (Bolivien), 4. Juli 2008

hallo ihr lieben,
heidiwitzka - die letzten tage waren der supergau, aber wir leben noch....
alles begann damit, dass wir am letzten freitag abend den nur 16-stuendigen nachtbus von la serena nach san pedro de atacama (mitten in die trockendste wueste der welt) genommen haben. die busfahrt war angenehmer als erwartet und wir haben sehr viel geschlafen (fast schon ein wenig zuviel, da wir so auch sehr schoene landschaftsabschnitte verpasst haben). leider bahnte sich schon im bus eine deftige mandelentzuendung bei mir an und somit bin ich in einem sehr desolaten zustand am samstag nachmittag in san pedro angekommen. die zimmersuche sollte sich in dem kleinen wuestenoertchen dann auch schwieriger als gedacht herausstellen, da alles voll belegt war. gottseidank sind wir dann aber irgendwann doch noch bei mama sylvie im hostel solor gelandet, so dass ich mich dann ins kalte bettchen legen konnte. gluecklicherweise hatten wir noch antibiotika von anderen reisenden geschenkt bekommen, die schon wieder auf dem rueckweg waren und somit konnte ich mich ohne einen arztbesuch selbst kurieren. san pedro ist ein sehr niedlicher ort mitten im nirgendwo. es ist allerdings der helle wahnsinn, wieviele touristen - jung und alt - sich in diese karge, arschkalte landschaft verirren. vor allem wenn man bedenkt, das es sich hier nicht gerade um einen komfortablen ort handelt, es gibt weder heizungen noch oefen (dies bei minusgraden), nur in ein paar restaurants wenn man glueck hat gibt es mal ein feuerchen an dem man sich ein wenig waermen kann. tagsueber dagegen waermt die sonne angenehm bei ca. 20 grad. so haben wir uns nach sonnenuntergang den hintern abgefroren (wenigstens hatten wir das glueck hier eine funktionierende heisse dusche zu haben, was auch nicht unbedingt ueblich ist) und am sonntag das doofe fussballspiel mit anderen deutschen und vielen nichtdeutschen fans gesehen. schoen, dass das jetzt auch vorbei ist, dann koennen wir uns wieder voll aufs reisen konzentrieren. am montag war ich dann auch wieder soweit hergestellt, dass wir am nachmittag eine wuestentour zur teufelsschlucht und ins valle de la luna zum spektakulaeren sonnenuntergang gemacht haben (vor dem tripp allerdings haetten uns fast die streikenden geldautomaten in san pedro einen strich durch die weitere reiseplanung gemacht..). die landschaft war einfach nur atemberaubend. ueberall vulkane, krasse felsformationen und wueste, wueste, wueste....wunderschoen, aber nach dem sonnenuntergang auch wieder unfassbar kalt. nichtsdestotrotz haben wir uns von dieser kaelte nicht abschrecken lassen und uns entschieden, uns auf das bisher wohl groesste abenteuer der reise einzulassen. am dienstag morgen ging es los: eine dreitaegige jeepsafari durch die wueste mit grenzueberschreitung nach bolivien. eine krasse geschichte! erster wahnsinn war schonmal, dass man uns mal wieder vergessen bzw. keinen bock gehabt hat uns abzuholen und wir fast gar nicht erst mitgekommen waeren. waere unsere supermama sylvie nicht gewesen und mit uns durch san pedro gebrettert, so waere der trupp ohne uns losgezogen (diese erfahrung haben wir ja jetzt schon oefter auf dieser reise gemacht). gottseidank waren noch stella und nils mit auf unserer tour, zwei bremer, mit denen wir schon von la serena nach san pedro gereist sind und mit denen wir zusammen die tour gebucht haben. die beiden hatten den busfahrer noch gerade aufhalten koennen, so dass wir dann also mit von der partie waren...
erstmal ging es mit dem bus los. zwei stunden bis zur bolivianischen grenze, die irgendwo mitten in den bergen in der wueste war und lediglich aus einem kleinen schuppen und einem schlagbaum bestand. hier sind wir dann auf unseren jeep samt guide (dem edwin) gestossen und mussten erstmal alles verladen. und dann ging es auch schon los - wir, die bremer, eine alleinreisende oesterreicherin (angelina...) und ein spananier (christobel aus malorza) und natuerlich der edwin - eine kleine familie auf dem survivaltrip. und es wurde definitiv ein survivaltripp. edwin hat bleifuss gegeben (und wollte uns keine pinkelpausen (die jede halbe stunde aufgrund des hohen wasserkonsums noetig waren) zugestehen, so dass tim und ich jetzt auf jeden fall "bano pare" in unseren spananischen wortschatz aufgeommen haben) und los ging es durch wahnsinnswuestenlandschaften, vorbei an vulkanen, vulkanseen und vor allem an den allgegenwaertigen lamas und vicunas. erster zwischenstopp wurde bei heissen vulkanquellen gemacht, wo uns das erste mal seit langem wieder warm wurde (spaeter sind unsere badeklamotten dann allerdings eingefroren und fast durchgebrochen). als wir bei den geisern de sol de manana (einer sprudelnden und blubbernden masse) hielten, hat es mich dann allerdings aus den latschen gekippt. wir waren mittlerweile bei knapp 5000 meter hoehe und die hoehenkrankheit hat mich (und einige der anderen voll erwischt). kopfschmerz als wuerde der kopf explodieren, herzflattern, kurzatmigkeit, traenende augen und jeder schritt eine riesen anstrengung...nicht schoen. da konnte man sich nur noch im auto zuruecklehnen und auf besserung hoffen. tim jedoch hat in ruhe die wabernde masse inspiziert und war hin und wech (weitere 3000 fotos, die ihr euch dann ansehen muesst, falls wir wieder kommen...). gluecklicherweise ging es hiernach wieder 500 meter runter zu unserem nachtquartier, so dass die hoehe uns nicht mehr komplett ausgeknockt hat (hierbei hat auch der coca tee (ich war kurz versucht den teebeutel aufzureissen und ihn direkt durch die nase zu inhalieren, als man mich eines besseren belehrte...) beigetragen). ein herrliches gebraeu, welches angelich ja auch eine narkotisierende wirkung haben soll. unsere nachtbehausung befand sich an einem atemberaubenden roten (sofern nicht von eisschollen bedeckten) see mit flamingos in einem wunderschoenen bergszenario. die behausung an sich war mit abstand das heftigste, was wir jemals erlebt haben. es handelte sich um backsteinhuetten ohne jeglichen komfort und vor allem ohne heisses wasser und sonstiges warmmachendes wie ofen, heizung, feuer, isolierung - ganz im gegenteil, die fenster (soweit vorhanden) waren mit tesafilm und frischhaltefolie notduerfig geflickt. da alkohol und nikotin absolut tabu in solchen hoehen sind, blieb uns nur der coca tee um uns irgendwie bei laune zu halten. das allerdings nicht lange. sobald die sonne unterging kam das boese erwachen. es sollten tatsaechlich minus 18 grad werden!!!!!!!!! wir haben gegessen und sind dann allesamt sofort in unsere gruppenheia. die erinnerte sehr an al jazeera bilder aus einem taliban gefangenlager und so fuehlten wir uns auch. wir in unseren sommerschlafsaecken plus 6 speckige alte wolllappen, die zusammen so ein krasses gewicht hatten, dass man anhand dieser uebelriechenden masse fast erstickt waere. die wahllos aus holzresten zusammengezimmerten betten waren steinhart und die groesste sorge der gruppe bestand darin, auf jeden fall einen klogang in der nacht zu verhindern, da hier ein ueberleben wohl kaum gewaehrleistet gewesen waere. aber wir haben alle ueberlebt obwohl der naechste morgen auch keinen deut besser war. natuerlich waren alle leitungen eingefroren (also kein wasser), unser trinkwasser nur noch ein eisklotz und die zehen drohten auch abzusterben. erst ab 12 uhr mittags, als wir bereits schon wieder seit drei stunden on the sand road waren, sind sie langsam wieder aufgetaut. heftig!!!! aber auch der zweite safaritag hat uns wahnsinnslandschaften, einen sehr niedlichen und ganz zutraulichen wuestenfuchs und viele ahhhhs und ohhhhhhs bescherrt. abends gings dann in die zweite nachtbehausung, die allerdings wesentlich besser als die davor war, mal ganz abgesehen davon, dass es auch hier kein heisses wasser gab (weil leitung eingefroren) und auch mal wieder eine nicht funktionierende klospuelung. aber das war ja kein problem, denn die gruppe war mittlerweile so zusammen gewachsen, dass es keine hemmungen mehr gab. also sind wir alle wieder stinkig ins bett, was aber diesmal wesentlich waermer war, obwohl natuerlich auch nicht beheizt. am naechsten morgen gab es dann den supergau, als es gar kein wasser mehr gab (natuerlich weil alle leitungen eingefroren waren) und somit die hygienischen zustaende bei uns sehr zu wuenschen uebrig liessen. aber auch dieser tag hat uns einzigartige landschaften praesentiert. so sind wir stundenlang durch die groesste salzwueste der welt gefahren, haben riesenkakteen begutachtet, ein salzhotel angesehen und einfach nur baukloetze gestaunt. ein traum und mit sicherheit war diese tour landschaftlich das spektakulaerste, was wir bisher gesehen haben, obwohl wir das ja auch ganz schoen oft gesagt haben. mittags um zwei war dann finito. eddie hat uns in uyuni (einen kleinen stadt in bolivien in den bergen) abgesetzt. hier haben wir den rest des tages verbracht und sind dann uebermuetigerweise zu dem entschluss gekommen noch den nachtbus nach sucre (laeppische 12 stunden fahrt) am selben abend zu nehmen. das war gestern und hat unser leben fuer immer veraendert. wir haetten es einfach nicht tun sollen....
wer die geschichten ueber die indienzugfahrt von uns kennt, dem soll gesagt sein, wir haben ein neues schlimmstes reiseerlebnis! um 20 uhr gings los. allderings dauerte es alleine 1 stunde um uns durch die menschenmasse im bus zu unseren plaetzen (wir hatten zu fuenft die letzte bank reserviert) durchzuschlagen, nur um dann festzustellen, dass diese besetzt waren. mit unseren schwachsinnsspananischkenntnissen hat es dann noch einmal eine halbe stunde gedauert, bis wir alle mehr oder minder sassen. allerdings hatten die platzbesetzer wohl ihr entweder totes pferd oder ihren badezimmerboiler (ersteres wahrscheinlicher, da zweites bisher noch nicht von uns gesichtet wurde) unter unseren sitzen vergessen, so dass wir keinen platz fuer unsere beine hatten. das gab nochmal wieder ein langes spananisches palaver doch dann wurde der olle schinken doch noch entfernt. dafeur machte es sich eine stillende, miefige bolivianerin samt baby auf tims fuessen bequem und verweilte dort fuer die naechsten stunden, was sich allerdings als gar nicht mal so schlecht herausstellte, weil es so als eine art fussbodenheizung fungierte und tim der einzige war, der warme fuesse behielt, denn auch im bus gibt es kein heizsystem. so sind dann die busfenster auch nach einer stunde fahrt eingefroren gewesen. anscheinend waren einige bolivianer schlauer als wir und hatten wohl schon einschlaegige erfahrungen mit derlei arschkalten busreisen gemacht und somit mit hochprozentigem vorgesort. dieses bolivianische saufgelage ist allerdings komplett aus der kontrolle geraten und schon bald hat die gang rumrandaliert und die mitreisenden belaestigt, indem sie sich ihres magens entleerten und sich auf die passagiere fallen liessen. was feur ein chaos!! der hoellentripp sollte damit allerdings noch nicht vorbei sei. um drei uhr stoppte der bus in potosi (der hoechstgelegenen stadt der welt und somit unvorstellbar kalt) und es hiess, dass ende gelaende ist und wir alle raus muessen (die besuffskis wurden von der polizei abgefuehrt). in zwei stunden wuerde der naechste bus dann kommen. da sind wir alle ein wenig durchgedreht und selbst das hysterische gelaechter der letzten stunden verklang und panik machte sich breit. letztendlich durften wir dann doch im bus bleiben. in schlafsaecke gewickelt standen wir dann da am strassenrand und nach ca. 2 stunden kam ein anderer bus, der uns eingeammelt hat und so sind wir heute morgen um 8 hier in sucre gelandet. wir hatten beschlossen, uns nach der tortur der letzten tage ein besseres hotel zu leisten und haben im "modernen" copa cabana (nama passt definitiv nicht!) eingecheckt. hier kam es dann vorhin zu meinem kompletten nervenzusammenbruch, als ich nach 3 tagen den ersten wasserkontakt suchte und unter einer eiskalten dusche duschen musste (obwohl die angeblich heiss sein sollte). jetzt haben wir viermal das zimmer gewechselt und immer noch kaltes wasser und natuerlich kein heizsystem - wir reisen morgen ab!!!!!
aber sucre ist eine wunderschoene stadt und so langsam kommen auch die lebensgeister zurueck. wahrscheinlich fahren wir morgen nacht (mal wieder mit dem gemuetlichen nachtbus) nach la paz (laeppische 16 stunden fahrt)....hallejulia!!
wem das jetzt zu dramatisch klingt, dem sei gesagt, dass die landschaft und die wunderschoenen menschen in ihren kunterbunten trachten einen fuer (fast) alles entschaedigen und wir uns gleich warme pullover kaufen werden. also keine sorgen, uns geht es prima und wir machen weiter!
xxx
tim und kathy
PS: liebe meisners checkt doch mal eure mails - wir warten seit ueber drei wochen auf eine antwort!