Freitag, 25. Juli 2008

Cuzco (Peru), 26. Juli 2008

hallo ihr lieben,
wie ihr seht sind wir gut in peru angekommen. unser erstes ziel war ariquipa. am montag sind wir frueh morgens in copacabana los und mit dem bus nach puno in peru gefahren. hier gab es mal wieder kleine komplikationen, als der zweite bus, in den wir umsteigen mussten mitsamt unseren schon verladenen rucksaecken fast weggefahren waere, als wir auf klo waren. nur voller koerpereinsatz und rigeroses durchbrechen einer menschlichen barriere konnten den bus noch in letzter sekunde stoppen. was fuer eine aufregung. dafuer war der rest der fahrt dann allerdings zur abwechslung mal echt entspannt und die landschaft war natuerlich auch mal wieder wunderbar. abends sind wir dann angekommen. auf den ersten metern richtung busstation wirkte ariquipa eher abschreckend, da es mehr an einen ausgebombten kriegsschauplatz mit seinen bauruinen und in die hoehe ragenden dachlosen gemaeuern erinnerte. das zentrum allerdings war schockierend schoen. fantastische alte bauten aus weissem vulkangestein und im hintergrund die schneebedeckten anden und ein riesenvulkan. hoehepunkt war allerdings, dass unser hostel eine dusche mit HEISSEM wasser hatte (die erste seit la serena in chile)!!!
am dienstag sind wir leider gottes den ganzen tag rumgerannt und haben unseren flug (der eigentlich von lima nach buenos aires gehen solte, dann aber aufgrund der wahnsinnskosten leider nur ein flug von ariquipa nach santiago geworden ist, was bedeutet, dass wir am ende noch ein sehr anstrengendes hardcore busreiseprogramm vor uns haben...)organisiert. dies war mal wieder eine sehr schwere und langwierige geburt, da die menschen in den touristenbueros keine gelegenheit auslassen, einen uebers ohr zu hauen und im internet die fluege leider auch nicht erschwinglich waren. des weiteren mussten wir uns dann auch noch um eine tour zum colca canyon kuemmern, so dass wir den ganzen tag eigentlich mit der bloeden organisiererei vertuedelt haben. das war sehr nervig aber wenigstens hat man bei dem rumgerenne schon viel von der wunderschoenen altstadt gesehen.
am naechsten tag ging es dann morgens los richtug colca canyon, welches der zweittiefste canyon der welt ist (der tiefste ist ca. 200 km weiter entfernt). hier sind wir, eine bunt zusammengewuerfelte gruppe bestehend aus vielen suedamerikanern, zwei schweizern, und monika und klaus, den sterotypen negativdeutschen, die waehrend der gesammten zweitaegigen tour nicht ein wort mit jemandem gesprochen haben und waehrend der mahlzeiten draussen vor dem restaurant blieben, um schokoriegel zu essen) dann leider auch das erste mal mit der krassen touristenindustrie in peru konfrontiert worden. wir, mitsamt 50 anderen bussen haben uns auf den weg gemacht und jede fotomoeglichkeit mit der meute gemeinsam genutzt (aber bitte nur 5 minuten). das war nach bolivien ein ganz schoener schock, aber nichtsdestotrotz war die landschaft spektakulaer und am nachmittag sind wir dann in chivay (einem eigentlich kleinen oertchen in den bergen, wenn nicht die 3000 touristen gewesen waeren...) angekommen. abends wurden wir alle in ein grossraumrestaurant verfrachtet und durften eine folkschau ansehen (zugegebenermassen haben sich alle sehr viel muehe gegeben, jedoch war es fuer uns ein wenig too much - komische sitten scheinen die peruaner allerdings zu haben, denn ein volkstanz stellte spielerisch auspeitschungsszenen zwischen ehepartnern dar. als hier das publikum mit einbezogen wurde, sind wir unter den tischen verschwunden...).
am naechsten tag hiess es um 4:45 uhr aufstehen und los richtung canyon. dort waren wir dann um 8 uhr und haben (wieder mitsamt 5000 touristen) den flug der gigantischen condore ueber dem weitlaeufigen canyon bewundert. trotz der abtoernenden menschenmassen (hier sei besonders eine russin zu erwaehnen, die ihre ganze wodkagetraenkte ellenbogenkraft einsetzte und uns fast in den canyon stuerzte, um eine bessere aussicht zu haben), waren die condore, die knapp ueber unseren koepfen kreisten schon sehr erhebend!
abends waren wir dann wieder in ariquipa und sind gleich weiter zur busstation und haben den nachtbus nach cuzco genommen. wir waren so fix und foxy, dass wir sofort (nachdem wir mit der gesammten peruanischen busladung (wir waren mal wieder die einzigen gringos) auf spananisch genetworked haben, eingeratzt und erst in cuzco am naechsten morgen aufgewacht sind (11,5 stunden). hier sind wir in einem kloster der dominikanischen muetter untergekommen, welches das sauberste domizil unserer bisherigen reise ist. highlight ist allerdings der heizluefter, den wir uns gleich gekrallt haben! wir dachten schon, dass ariquipa unschlagbar schoen ist, sind hier aber eines besseren belehrt worden, denn das stadtbild von cuzco mit seinen plaetzen, kirchen und verwinkelten gassen ist einfach wie aus einem maerchen. kein wunder also, dass hier abertausende von touristen durch die gassen wuseln, und damit meinen wir nicht die backpacker sondern mal eine ganz andere reiseklientel, wie wir sie bislang so noch gar nicht hatten. eher der aeltere geschichtslehrertyp mit tchibo allzweckjacke und videokamera in dauereinsatz treibt sich hier rum. die preise sind dementsprechend und auch jegliches handeln stoesst bei den einheimischen auf unverstaendnis, was bereits einen unmittelbaren rausschmiss zur folge hatte. wir sind ein wenig zwiegespalten, denn es ist ganz einfach unschlagbar schoen hier, aber dadurch auch ein wenig nervig.
deswegen haben wir uns auch heute eigenstaendig mit dem perunanischen rumpelbus (wir wieder die einzigen gringos) auf den weg nach pisac, einem kleinen oertchen mit einer inkaruine, gemacht. herrlich war das und obwohl diese inkastaette sehr bekannt und wunderbar gelegen ist, waren so gut wie keine touristen da! das wird wohl leider definitiv die ausnahme bleiben, denn ab jetzt werden wir allen monikas und klausis aus der heimat wohl nicht mehr entkommen koennen.
wir haben uns uebrigens kurzfristig doch noch entschlossen einen inkatrail zu latschen (nicht den haupttrail, denn der ist bereits 6 monate im vorraus ausgebucht, was den touristenwahnsinn hier anzeigt, sondern einen nebentrail). am montag morgen geht es los, die ersten 65 kilometer mit dem mountainbike und dann drei tage trekken bis nach machu picchu. das kann was werden, wir sind gespannt!
asta luego
tim und kathy

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