Donnerstag, 10. Juli 2008

Rurrenabaque (Bolivien), 10. Juli 2008

hallo ihr lieben,
nach zwei sehr schoenen und mal entspannten tagen in sucre (das moeglicherweise beste fruehstueck unseres lebens (auf jeden fall top 5 - allein schon wegen dem preis), einen relaxten nachmittag im sonnenstuhl mit fruchtcocktail und blick auf die stadt), haben wir uns spontan entschlossen (besser gesagt einfach an nils und stella rangehangen), dass wir die schnauze vorerst voll von der kaelte haben und erstmal ins tiefland (amazonasbecken) fliehen wollten. das ist einfacher gesagt als getan...heute nacht (6 tage spaeter) sind wir dann auch endlich mal angekommen. so haben wir am samstag den ersten nachtbus von sucre nach santa cruz genommen - sollte eigentlich nur 9 stunden dauern, aber natuerlich hat unser bus mitten in der nacht in der berglandschaft im nirgendwo eine reifenpanne gehabt. diese zu beheben war ein kaptiel fuer sich und dauerte entsprechend 2,5 stunden. aber das war ja kein problem, so dass wir morgens bei angenehmsten erstmaligen tropischen temperaturen in suedamerika in santa cruz angekommen sind. hier war es nett und wir haben den tag ein wenig entspannt und viel gegessen und uns mit den hauseigenen tucans auseinandergesetzt. da wir aber jetzt langsam zeitdruck haben sind wir auch gleich am naechsten abend wieder weiter mit dem nachtbus nach trinidad (lachhafte 10 stunden in einem total stickigen und sueffigen bus mit einer schnarchnase im nacken aber ansonsten eine aalglatte geschichte - die erste hier in bolivien). trinidad sollte lediglich als sprungbrett fuer eine flussfahrt ins amazonasbecken dienen. wir hatten gelesen, dass man hier angeblich auf ganz normalen fischerbooten anheuern kann und dann dort mitschippern kann. allein zu den mitten im sumpf gelegenen "hafen" zu gelangen war ein abenteuer fuer sich. so sind die jungs letztendlich alleine los und die maedels sind an der strasse zurueck geblieben um auf das mittlerweile total schwere gepaeck aufzupassen. so sassen wir dort in der pampa, waehrend die jungs nach einem langen fussmarsch endlich am "hafen" ankamen und die capitanos der nicht besonders vertrauenswuerdig aussehenden barkassen um mitfahrgelegenheiten anzuhauen. die haette es gegeben, allerdings nicht unter sieben tagen....und wenn dann auch sofort!!!! hm, wenn man bedenkt, dass man in einer haengematte an deck geschlafen haette und es keine waschgelegenheiten gab und wir (wie schonn bereits erwaehnt) unter zeitdruck stehen fuer kathy kein verlockendes angebot...waehrend tim am liebsten gleich losgeschippert waere. ist er dann aber doch nicht und somit mussten wir einen tag in trinidad ueberbruecken um am naechsten tag einen weiteren bus zu bekommen. nach trinidad kommen eigentlich nur touristen um direkt weiter zu fahren - ausser der wirklich hervorragenden pizza abends - gab es hier nicht viel zu holen. gut war allerdings, dass wir uns mal ein wenig ausruhen konnten!
gestern morgen in der frueh ging es dann weiter - im bus "normalo" (der erstaunlichweise noch fahrtuechtig war) ging es richtung dschungel. ein wenig stoerend ist hier in bolivien, dass aus kostengruenden 10-koepfige kleinfamilien lediglich 2 sitzplaetze in den engen bussen reservieren und somit ohne ruecksicht auf die sitznachbarn (vor allem die vorderen - die generell wir sind) sich alle ihren komfortablesten platz suchen, der oftmals mehr auf unserer seite ist. so hat man staendig strampfelnde beine im ruecken, kleine speckige klebrige kinderhaende in den haaren und vor allem kann man wegen des wabbernden menschklumpens den sitz nicht mehr nach hinten stellen (so wie es - ohne ruecksicht auf verluste - der sitznachbar vor einem macht). 12 stunden und mehr in so einer sandwichposition zerren ein klein wenig an den nerven. allerdings waren die ersten sechs stunden dieser bustour (die lediglich fuer 12 stunden veranschlagt war) einer tiersafari aehnlich, denn neben dutzenden von krokodilen, wasservoegeln, riesenpapageien und wasserbueffeln, haben wir noch seltende sumpfschweine und ein kleines aeffchen (ich auch noch ein grosses - neben mir) gesehen. wunderschoen war das. auch spannend war, dass wir alle 10 kilometer aussteigen mussten, um mit dem reisebus einen fluss zu ueberqueren - da war was los. die wegbeschaffenheit wurde aber im laufe des tages zusehends schlechter. es hatte wohl viel regen gegeben und somit schlitterte der bus unkontrolliert durch eine riesenmatschepampe - vorbei an schon steckengebliebenen lastern. aber unser busfahrer hat das souveraen gemanaged und gegen 6 uhr kamen wir in einem kleinen urwaldstaedtchen an. hier sind beunruhigenderweise alle samt gepaeck ausgestiegen. da sassen wir dann - 4 bloede blonde gringos und dachten "irgendwas ist faul im staate bolivien"....
auf nils nachfrage beim busfahrer (der kann gottseidank spananisch), wann es denn weitergeht, bekam er die niederschmetternde antwort "gar nicht - bus finito". schoene scheisse, da standen wir wieder mal und es wurde gerade auch noch dunkel. der busfahrer ist da dann mal schnell samt bus gefluechtet. wir sind dann mal wieder ein bisschen durchgedreht und es wurde uns ein minibus zum weitertransport zugesichert. das stellte sich allerdings schwieriger heraus als erwartet. zwei trullas von der busgesellschaft trieben sich dann noch da rum, die haben sich dann aber auch versteckt. wahnsinn....irgendwann sind wir dann aber doch in einem minibus (ausgelegt fuer 8 leute - 20 leute samt den ueblichen reissaecken, fernsehkisten, wasserboilern und gulaschkanonen (leider samt stinkigen inhalt, der auch auf diesem engsten raum genuesslich verzehrt wurde (wir sind alle (die gringos) gruen angelaufen). hallelujia - hoehepunkt war dann, als wir erfuhren, dass es noch ganze 6 stunden fahrt bis nach rurrenabaque sein sollten. es war soooo ungemuetlich, dass wir auch jetzt noch nicht so richtig drueber lachen koennen und unsere koerper sind schmerzpole und auch sonst muessen wir uns von diesem disaster (wir waren letztendlich um 2 uhr nachts im vorreservierten hostal) erstmal wieder erholen. viel zeit zum erholen bleibt allerdings nicht, denn erstens zeit ist geld und zweitens geht es morgen los mit der erkundung des amazonasgebietes....wir werden ca. eine woche in den busch gehen...
WARUM IST ZEIT GELD?
GANZ EINFACH - WIR GEHEN FINANZIELL AUF DEM ZAHNFLEISCH - SIND MIT ANDEREN WORTEN KOMPLETT PLEITE UND HABEN UNS DESHALB SCHWEREN HERZENS DAZU ENTSCHLOSSEN, UNSEREN FLUG UM EINEN MONAT VORZUVERLEGEN. DIES IST AUCH BEREITS GESCHEHEN - WIR KOMMEN JETZT AM SAMSTAG DEM 23. AUGUST UM 13:00 UHR IN HAMBURG AM FLUGHAFEN AN.
wir hoffen, dass ihr euch hierueber freut und zahlreich zur begruessung erscheinen werdet. bitte vermeidet es uns beim ersten anblick mitzuteilen, wie alt und verlotzt wir aussehen....auch der geruch ist wieder behebbar...
solltet ihr noch keine sehnsucht nach uns haben, koennt ihr uns auch gerne geld ueberweisen, dann ueberlegen wir es uns noch einmal mit dem frueher nach hause kommen....
seid umarmt und haltet euch diesmal ein wenig mit den zahlreichen kommentaren auf dem blog zurueck, da ihr uns damit schon so sehr in den letzten monaten verwoehnt habt!
kuesschen - asta luego
tim und kathy

1 Kommentar:

Sascha hat gesagt…

Huhu !
Hat Tim da so ein essbares Armband um ? ;o)
Den Tukan wirds gefreut haben...
Hätten wir nicht gerade selber Ebbe in der Kasse wegen diverser Neuanschaffungen würden wir Euch glatt aushelfen. Nicht, das wir Euch nicht gerne wieder in der Nähe hätten, aber die Roadtripstories sind schon klasse.
Liebe Grüße aus dem wechselhaften Oldenburg !!
Sascha + Janna