Samstag, 2. August 2008

Cuzco (Peru), 2. August 2008

hallo ihr lieben,
nun haben wir auch machu picchu hinter uns, welches wir uns wirklich sehr schwer erarbeitet haben - aber im endeffekt hat es sich total gelohnt.
am montag ging es los, wir und eine gruppe von 7 anderen reisenden (alles nur girls, sehr zum leidwesen von tim) und die mountainbikes. leider war unser guide verschollen, und so ging es nach etlichen verspaetungen ohne ihn los. nach einer dreistuendigen autofahrt ueber einen nicht abgesicherten enorm hohen serpentinenpass, ueber den uns vorab niemand informiert hat, hatten wir das erste etappenziel erreicht. leider konnten wir die traumhaften ausblicke von hier nicht geniessen, da wir die augen zumachen mussten um irgendwie die kontrolle ueber unsere maegen zu behalten. als dann oben auf dem berg ein lunchboxstop eingelegt wurde, wurde um uns herum erstmal gegoebelt, was den appetit nicht gerade anregte (nicht, dass die lunchbox an sich dieses getan haette - das broetchen wurde sogar von einem streunenden hund verschmaeht, so dass wir uns mit dem powerriegel ueber wasser halten mussten...). irgendwann stand edl - unser guide dann vor uns (fuer die richtigkeit seines namens koennen wir nicht garantieren, da er sich nicht bei uns vorgestellt hat und wir diesen namen lediglich aufgeschnappt haben, irgendwann wurde ein nachfragen zu peinlich). dann hat der edl aber dampf gemacht und wir mussten alle unsere helme aufsetzen und auf die klappermountainbikes ruff. wir befanden uns auf ca. 3800 meter hoehe und sollten nun eine strecke von 65 kilometern runterpreschen - dies durch jegliche klima- und vegetationszonen, so dass wir letztendlich im dschungel landen. schwer vorstellbar, da es oben keine vegetation gab und wir ueber den wolken waren, die unter uns regneten und somit eine riesige matschepampe verursachten. aber egal, spaeter stellte sich heraus, dass die matschepampe, die komplett ueber uns verteilt war, besser war, als der staub, der durch den verkehr aufgewuehlt wurde und uns die sicht versperrte. wir also ruff auf die kackraeder und runter den berg. der anfang erinnerte eher an seniorenbiking, da die steile strasse noch asphaltiert war und kaum verkehr herrschte. super entspannt wars und gequietscht haben wir vor vergnuegen. ein bisschen runter gekommen sind wir, als kathys gangschaltung abgebrochen ist und sich im hinterrad verhakt hat, gottseidank ist aber nix weiter passiert und nach einem boxenstopp wurde das fahrrad ausgetauscht und weiter ging das. mittlerweile war die strasse auch nicht mehr asphaltiert und wir hatten krasses tempo drauf und sind wie die bekloppten mit der matschepampe im gesicht die naechsten stunden durch traumlandschaften, kleine orte bis in den urwald geheizt. absolut genial war das und uns ist im gegensatz zu drei anderen, die mehr oder weniger schwere stuerze hatten (eine musste genaeht werden...) auch nix passiert, ausser, dass unsere klamotten komplett versaut waren. wir waren 6 stunden spaeter dann auch als erste im ziel und haben erstmal eine inka cola getrunken. die nacht haben wir alle in einer sehr spartanischen behausung verbracht und am naechsten morgen um 7 uhr mogens ging die erste wanderetappe los. den ganzen tag, teilweise ueber alte inkapfade ueber stock und stein und das mit gepaeck auf dem ruecken. erschwerend war hier die tatsache, dass die inka in ihrem glauben immer nah am himmel sein zu wollen, ihre sehr schmalen pfade in aeusserster hoehe ohne absicherung gebaut haben. das ein oder andere mal hatten wir abgruende neben uns, die uns schwindelig werden liessen und auch die kaputten haengebruecken kamen hier nicht erleichternd zugute. nach diesem sehr heissen tag und ca. 25 kilometer bergauf und bergab kamen wir bei den hot springs bei santa teresa an, und haben hier kurz entspannt (hier hat tim besonders entspannt, als die chilenischen chicas, die hinter uns gewandert sind, dann auch endlich halbnackt ins wasser gehuepft sind..). abens um 7 uhr waren wir dann endlich am zweiten etappenziel in santa teresa city, wo wieder eine sehr spatanische behausung auf uns wartete. der dritte tag, sollte laut programm angeblich der entspannteste von allen werden, war es aber nicht! es wurde wieder bis mittag gelatscht und diesmal leider im stroemenden regen. wir waren trotz regenzeug klitschenass und die stimmung war nicht mehr so ganz auf dem hoehepunkt. mittags sind wir beim hydroelektrika angekommen und haben zum ersten mal die bahngleise nach machu picchu gesichtet, auf denen wir dann nach dem mittagessen noch weitere 12 kilometer bis nach aqua calientes gelatscht sind. auch wieder wunderschoene landschaften und wir haben sogar von den schienen einen ersten klitzekleinen blick auf einen teil von machu picchu erhascht, der unsere ohren schlackern lassen hat, denn wir ahnten, was uns am naechsten tag bevorstehen wuerde, da es in einer so enormen hoehe an einem so steilen abhang gelegen ist.
abends kamen wir dann endlich in aqua calientes, dem machu picchu sprungbrett an - und enlich gab es auch mal ein eigenes zimmer mit eigenem bad und heisser dusche!!! das wurde auch gebraucht, denn prompt erweckte der fisch, den wir mittags serviert bekomen hatten wieder zu ungeahnten leben und wollte zurueck ins wasser. da ging die post ab, eine herrliche kleine lebensmittelvergiftung mit allem drum und dran und das so kurz vorm ziel. auch drei andere unserer gruppe hat es erwischt, allerdings war bei kathy hopfen und malz verloren und somit nahm die folgende katastrophe ihren lauf. am naechsten morgen um 4 uhr sollte es eigentlich mit der besteigung nach machu picchu beginnen. um diese uhrzeit sass kathy noch auf dem klo und ein entfernen waere undenkbar gewesen. also mussten wir handeln und haben uns kurzerhand entschlossen, einen tag zu pausieren und ohne unsere tolle gruppe am naechsten tag weiter zu machen. dies war aber gar nicht so einfach, da wir ja eine tour gebucht hatten und somit alles akriebisch geplant war. gottseidank konnten wir trotzdem unser zimmer (leider zu einem horrenden aufpreis) verlaengern und da unsere schwachsinnsagentur es eh versaeumt hatte, uns ein rueckzugticket zu besorgen, konnten wir auch hier alles organisieren. doof ist nur, dass wir bereits fuer gestern abend ein sehr teures busticket nach lima organisiert hatten, und dieses jetzt verfallen ist, da die busagentur uns gringos verarscht und kein geld und auch keine alternativfahrt erstattet...damit ist das thema lima fuer uns jetzt leider erledigt und wir werden hier in cuzco verlaengern, nachdem wir uns den heutigen tag komplett im busterminal und bei der polizei umsonst rumgeaergert haben...
aber jetzt weiter zu machu picchu:
gestern um 3:45 klingelte der wecker und los gings! tim hat das hardcoreprogramm gewaehlt und ist tatsaechlich den gesamten berg zu fuss raufgeklettert. kathy (aufgrund ihrer schwaechung), hat sich fuer die bustourivariante entschieden und stand um 4 uhr an der busstation an, um den ersten bus um 5:30 nach oben zu bekommen. hat auch alles geklappt (es standen hunderte von leuten an - kompletter wahnsinn..) und oben haben wir uns dann am eingang getroffen. somit waren wir mit die ersten ueberhaupt in der anlage und wir muessen sagen es war zwar hart erkaempft aber unfassbar mystisch in dem daemmerlicht und spaeter dann mit der aufgehenden sonne! machu picchu hat unsere erwartungen trotz der massen und dem ganzen anderen extrem nervigen drum herum uebertroffen. dieser ort ist einfach nicht zu toppen, es gibt wohl kaum etwas schoeneres auf dieser erde, vor allem nix von menschenhand geschaffenes, es ist einfach schier unfassbar und bereits heute koennen wir kaum glauben, dass wir gestern da waren. wir haben auch noch eine sehr informative fuehrung bei miguelangelo mitgemacht, auf die wir uns aber aufgrund seiner schoenheit kaum konzentrieren konnten. fakt ist allerdings, dass nicht nur fuer uns machu picchu ein mysterium ist, auch die wissenschaft steht vor raetseln und staunt!
am nachmittag sind wir dann aber konsequent den berg mit wackelpuddingbeinen runtergelatscht und haben somit unserem trekking ein glorreiches ende gesetzt. fix und foxy, aber uebergluecklich, ging es dann mit dem zug zurueck nach cuzco. nach einem riesen heckmeck hat es unsere schwachsinnsagentur dann wohl doch noch durch irgendwelche bestechungen geschafft, uns zugtickets fuer den komplett ausgebuchten zug zu besorgen. um zehn uhr abends waren wir endlich wieder in unserem kloster und gerade als wir kurz vorm ziel waren, und kathy den schluessel ins tuerschloss des zimmers steckte, brach dieser im schloss ab - ein traum!!!
summa sumarum: machu picchu - unuebertreffbar. der weg dorthin wunderschoen, aber wahnsinnig anstrengend. alles weitere drumherum grauenvoll, total nervig und eine riesentouristenfalle. dies ist sehr schade, da es doch einiges um diesen unfassbaren platz versaut!
jetzt geht es in die heia und morgen schaffen wir es hoffentlich auch mal die mails zu beantworten - hier aber schonmal, wir freuen uns riesig ueber das von euch, liebe eltern geplante empfangsprogramm (vor allem die badewanne und der wellnessbereich!)
kuesschen
tim und kathy

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