Donnerstag, 29. Mai 2008

Neiufa, Vava'u Island (Tonga), 30. Mai 2008

hallo ihr lieben,
hallejulia tonga!!!!!!
wir dachten, wir haetten uns mental vorbereitet - aber was uns dann hier erwartet hat, uebertraf alles....
schon der flug hierher war ein spektakel fuer sich: das flugzeug war nur zu einem viertel voll (das wohl auch, weil die tonganer sich mit einem superlativ auszeichnen: hier gibt es die dicksten menschen weltweit!). gewichtstechnisch war das flugzeug also voll. wir, und ein daenisches paar waren die einzigen touristen, ansonsten waren nur tonganer mit bonbonkettchen und in bambusmatten gehuellt im flieger. als wir dann auf der buckellandebahn des internationalen airports tongas (das gebauede erinnerte eher an einen werkzeugschuppen...) landeten, stand die gesamtbevoelkerung des koenigreichs dort spalier und all unsere mitreisenden haben erstmal den duty free shop, in dem lediglich schnaps angeboten wurde, in dem eingangskabuff gestuermt und komplett auseinander genommen (somit waren wir das erste mal auf dieser reise die ersten bei der passkontrolle). der helle wahnsinn war das. wir sind dann erstmal in die landeshauptstadt nuku'alofa (immerhin 22000 einwohner) gebraust und haben dann auch irgendwann ein hotel gefunden. den tag haben wir nuku'alofa erkundet - viel gibt es da nicht...und sind frueh schlafen gegangen. vorher waren wir aber noch essen und als ich mein gericht bekommen habe, das unter der ueberschrift "little bites" (kleine happen) stand, war uns klar, wieso die tonganer so unglaublich dick sind. der kleine happen entpuppte sich als riesenmahlzeit und die dicke sahnesosse, die in mengen ueber alles gekleckst war schmeckte zwar traumhaft, hat sich aber auch gleich um die hueften gelegt...
vielleicht ist dies auch einer der gruende, warum sich die tonganer ihre voluminoesen leiber in selbst angefertigte bastmatten (steffi, hier lagst du also gar nicht so falsch - uebrigens in bastroeckchen gibt es auch so einige...) einschlagen, um so alles ein wenig in form zu ruecken. diese rechnung geht allerdings nicht so ganz auf, da die steifen matten, die unbeweglichkeit und gewaltigkeit eher foerdern (wir probieren auf jeden fall fotomaterial fuer euch hierueber zu erlangen, soweit dies mit unserem weitwinkel objektiv realisierbar ist...).
aber genug gelaestert...
am dienstag haben wir eine inseltour mit toni gebucht, um erst einmal einen ueberblick ueber tongatapu zu bekommen. nach einer gewissen zeitverzoegerung (weil man uns vergessen hatte), ging es los. toni (englaender im exil - wir mussten ihn unentwegt wegen seines unfassbaren brillengestells anstarren) und die anderen 4 touristen auf der insel sind losgefahren und wir haben wirklich ALLES, was die insel zu bieten hat abgeklappert. und das war nicht viel. so wurden fotostops bei einer palme mit zwei baumkronen, bei einem stadtschild der stadt augsburg an einem privathaus und einem steintor (angeblich das stonehenge von tonga) gemacht. mittagessen gab es in einem total abgerockten beachresort, das ein wenig an die bokor hill station in kambodscha erinnerte. auffaellig war, dass nirgendwo andere touristen waren - wir waren IMMER die einzigen. und so sollte es auch bleiben. die tour hat uns dann leider auch gezeigt, das tongatapu ganz bestimmt nicht der ort ist, wo man sich zwei wochen aufhalten moechte, da es einfach nichts zu bieten hat und die unterkuenfte zwar westlichen preisen angeglichen sind, aber unter aller kanone waren und sind.
so sind wir dann spontan am mittwoch mittag die 500 kilometer weiter nach vava'u geflogen - einer anderen inselgruppe weiter noerdlich. auch dieser flug war ein erlebnis fuer sich. der nationale flughafen war einfach nur eine rumpelkammer und wir mussten beim einchecken erst einmal alle auf eine futterwaage. die maschine war nach dem motto "never come back airline" - eine uralte knatterkiste, die vor 50 jahren aus der westlichen welt ausgemustert wurde - gemacht fuer 20 personen (diesmal beunruhigenderweise komplett gefuellt...). der pilot hoechstpersoenlich hat die einweisung vorgenommen und dann ging das ab. ueber traumhafte inselgrueppchen - ein wunderschoener anblick war das - ganauso, wie man sich die suedsee vorstellt. nach einer stunde waren wir da und sind gleich zum lucky beach bungalow gefahren, das hatten uns in nuku'alofa zwei deutsche empfohlen. hier haben wir uns eine kleine, sehr, sehr bescheidene strohhuette bei lynn und kurt (zwei amis, die hier mit ihrem 10-jaehrigen sohn hergezogen sind) gemietet. es ist wunderschoen gelegen - wir haben unseren eigenen strand, kajaks, mit denen wir rumpaddeln koenen und die straende, der ganzen winzigkleinen vorgelagerten inselchen abklappern und schnorcheln koennen. sehr bloed war aber, dass sofort nach unserer ankunft gleich zwei riesenspinnen (aber wirklich riesen) im klo waren, die mich komplett in den wahnsinn getrieben haben und von daher alles ein wenig unentspannt ist. unsere huette ist auch echt nicht der hit. und in der ersten nacht bin ich komplett von den muecken zerstochen worden, so dass ich alleine im gesicht 10 stiche habe und jetzt wirklich wie eine 13-jaehrige vorpubertierende teenagerin aussehe, die ihren ersten akneausbruch hat. ansonsten lebt man dort aber schon den suedseetraum, wie man es sich so vorstellt.
der haken an der sache ist allerdings, dass tonga so unerschlossen ist, dass es hier tatsaechlich keine touristen gibt und entsprechend auch nichts darauf ausgelegt ist. dies bedeutet, dass wir mutterseelen allein sind, wir in the middle of nowhere unter gekommen sind, wo es weder einen laden noch ein restaurant noch sonst irgend was gibt und wir komplett von lynn und deren kochkunst, die zu einem sehr hohen preis fuer uns angeboten wird, abhaengig sind. einzige alternative ist ein restaurant, wo wir den ersten abend waren auf einer winzigen nachbarinsel. hier mussten wir uns telefonisch ankuendigen, damit wir per boot abgeholt werden konnten und sind dann ruebergeschippert. zu unserer riesenueberraschung waren dort dann sogar zwei amis, also touristen - hurra! eine speisekarte gibt es hier generell nicht, da nur ein gericht angeboten wird, da das besorgen von zutaten eine lebensaufgabe ist und sowieso nicht damit gerechnet wird, dass ueberhaupt ein gast erscheint. dies merkt man auch an den jeweiligen toiletten, die entweder gar nicht funktionieren oder total verdreckt und sueffig sind, da auch nirgendwo geputzt wird, weil nicht mit leuten gerechnet wird. das ist schon eine krasse erfahrung!!!
tonga ist soooo verdammt weit weg vom schuss, dass deutsche steuerfluechtlinge bzw. leute, die zuhause dreck am stecken haben, hier unbehelligt ihr leben froenen koennen. so einen haben wir naemlich dann auch auf der tour beim augsburg schild gesehen, der erstens kriminell aussah und zweitens sofort in deckung ging, als tim seine kamera zueckte - ganz merkwuerdig und eindeutig war das.
tonga muss dringendst mit brillengestellen versorgt werden, da die uns bisher begegneten (uns fehlen die worte....) waren...also leute, wenn ihr euer zivilisiertes leben satt habt, dann kommt nach tonga und macht ein brillengeschaeft auf.
tonga ist soooo verdammt weit weg vom schuss, dass hier im wahrsten sinne des wortes die zeit beginnt (einige behaupten, dass sie hier auch stillsteht) - hier erlebt man den fruehesten sonnenaufgang auf der welt. sollte man ins einstuendige entfernte samoa fliegen, hat man die einmalige moeglichkeit einen ganzen tag noch mal einmal zu durchleben, denn dort sind die leute 24 stunden zurueck...
wir halten euch dem laufenden und bringen definitiv keine t-shirt souvenirs mit, denn hier starten die groessen erst bei xxxl...
FETTER kuss
tim und kathy

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