Dienstag, 22. April 2008

Te Anau (Neuseeland), 23. April 2008

hallo ihr lieben,
wir leben noch und alle gliedmassen sind trotz der kaelte auch noch dran.
nach dem letzten eintrag in dunedin haben wir erfahren, dass der ploetzliche wintereinbruch durch einen antarktischen sturm, der ein paar tage andauern sollte, ausgeloest wurde. nachdem wir den simulierten arktischen sturm im artic center noch so gut ueberstanden haben, hatten wir hier mehr muehe... wir sind von dunedin weiter auf die otago peninsula gefahren und dort erst einmal ins albatros centrum gegangen. leider flogen gerade keine herum (denen war es wohl auch zu kalt und stuermisch) und somit sind wir zu einer kleinen bucht gegangen, wo ab sechs uhr abends angeblich kleine pinguine auflaufen sollten. wir mussten dann aber leider die aktion abbrechen, da es einfach so schweinekalt war, dass gar nichts mehr ging und wir sind dann kurzentschlossen zu einer campside gefahren, da wild campen uns wahrscheinlch umgebracht haette. wir haben den heizluefter die nacht durchrattern lassen und am naechsten morgen schweren herzens den stecker unserer stromzufuhr rausgezogen..
im stroemenden regen haben wir beschlossen einfach erstmal nur auto zu fahren, damit uns warm wird. so sind wir durch wunderschoene landschaften richtung sueden und haben unseren ersten stop am kaka point gemacht und dann am nugget point (heisst so, weil die dortigen felsformationen im meer angeblich wie goldnuggets aussehen) gelandet. gnaedigerweise hat es da auch mal gerade nicht geregnet und so sind wir zum aussichtspunkt gelatscht und haben ganz viele seehunde, heuler, seeelephanten und seeloewen gesehen. das war einfach unfassbar niedlich. das ganze treiben vor unseren augen (an dieser stelle noch einmal vielen dank fuer das fernglas das uns schon sehr viele prima dienste geleistet hat). kurz vorher auf dem weg dorthin ist uns allerdings schon fast ein seeloewe ins auto gerannt - wahnsinn! damit nicht genug, sind wir hiernach zu einem strand um die ecke gefahren, wo es auch wieder kleine pinguine ab 4 uhr geben sollte. diesmal allderdings die ganz seltenen und vom aussterben bedrohten gelbaeugigen, die wir auch noch nicht gesehen hatten. prompt waren wir da, waren schon die ersten pinguine am posen und es kamen noch mehrere aus dem wasser dazu. die kleinen pinguine sahen total discomaessig aus mit ihren gelb umrandeten augen und haben rumgewaddelt und geposed und waren ueberhaupt nicht in eile, in ihren bau zu kommen. das ist ganz unterschiedlich zu australien, wo die pinguine wie bloed ueber den strand rennen, weil sie angst haben. man merkt hier, dass die tiere keine feinde an land haben. nach dieser herzerwaermenden geschichte haben wir uns dann auch gewadmet gefuehlt fuer eine weitere nacht in der wildnis ohne heizung und es ging dann ja auch irgendwie. am sonntag sind wir nach dem aufwachen wieder erstmal gefahren und haben dann einen gang durch den urwald gemacht. danach haben wir den slope point angesteuert - den suedlichsten punkt der suedinsel neuseelands - und das bei dem wetter!!!! stuermisch wars und arschkalt - aber auch sehr gewaltig, rauh und erhebend. von da aus gings weiter zum waipapa point und zum monkey island und zur nook bay. alles einfach nur wunderwunderschoen. generell muss man sagen, das allein die autofahrten traumhaft schoen sind. die landschaft wechselt staendig und es ist immer unfassbar. da das wetter aber immer noch schlecht war, haben wir beschlossen noch ein wenig strecke zu machen und sind weiter richtung manapouri gefahren und haben uns kurz davor mitten im urwald an einem see fuer die nacht nieder gelassen. bei so einer location haben wir natuerlich gleich am naechsten morgen erst einmal einen gang gemacht und dann noch einen in einem anderen seengebiet (wo wir allerdings fast in den see geweht wurden..) und sind dann weiter nach te anau gefahren und haben dort auf einem luxuscampingplatz (yiepieeeeeeeeeeeeeeeeeh) eingecheckt und erstmal die wasserkosten durch dauerduschen in die hoehe getrieben. gestern sind wir dann gleich morgens nach milford sound gefahren. dieser abschnitt war bisher einfach der allerschoenste von allen. wir hatten traumhaftes sonnenwetter (uebrigens immer noch) und sind durch gigantische berglandschaften gefahren und haben immer wieder angehalten um zu staunen. mittags waren wir dann da und haben nachmittags eine bootstour auf dem fjord durch berglandschaften mit unzaehligen wasserfaellen gemacht. es war einfach nur schoen. abends haben wir uns auf die suche nach einem netten plaetzchen zum uebernachten gemacht und die bekanntschaft mit einem kea gemacht. der grosse bergpapagei (ich dachte immer, dass die viel kleiner sind) war der hit. total zutraulich (auch hier merkt man, dass die tiere keine natuerlichen feinde haben, deswegen koennen die meisten voegel hier ja nicht einmal fliegen..) ist er bei unserem campervan komplett durchgedreht und hat erst einmal alles auseinander nehmen wollen. die viecher haben einen gummifetich und somit fand er die gummiverkleidung am auto super. durch unsere anwesenheit liess er sich gar nicht beirren und immer wenn wir weiter fahren wollten, ist er entweder einfach auf die windschutzscheibe gesprungen oder unters auto. sehr niedlich! von dem haben wir jetzt auch so um die 50fotos...
fuer die nacht haben wir dann einen platz in der wildnis (ohne keas) gesucht und sehr gefroren - deswegen heute nacht auch wieder luxus auf dem gleichen campingplatz wie vor zwei tagen in te anau!
wir sehen mittlerweile uebrigens - durch die wahllos, lediglich nach den attributen billig und warm in diversen second hand und ramschlaeden zusammen gekauften klamotten - so aus, als waeren wir eben einer drueckerkolonne entkommen. tim erinnert an einen speckigen kartenabreisser in der geisterbahn ("junger mann zum mitreisen gesucht") und ich an eine sibirische baeurin, die gerade vom kartoffelfeld im letzten jahrhundert kommt. ihr werdet bei den naechsten fotos sehen (die dann auch wieder scharf sind) - der modische aspekt ist komplett in den hintergrund getreten es geht nur noch ums nackte ueberleben!
leute lernen wir hier kaum kennen, was erstens durch eben genanntes kommen kann, allerdings koennte auch unsere etwas einseitige sehr knoblauchlastige ernaehrung, ausgeloest durch einen ploetzlichen gesundheitswahn (kein alkohol, kein kaffee, kein zucker) hierfuer der grund sein (bitte kommt trotzdem zum flughafen und holt uns ab - wir vermissen euch!!!!)...
seid umarmt
tim und kathy

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