Donnerstag, 3. April 2008

Sydney (Australien), 08/09. April 2008

hallo ihr lieben,
so, wir probieren jetzt mal alles runterzuschreiben, was in den letzten tagen so alles passiert ist. nach dem letzten eintrag sind wir nachmittags von port mcquarie weiter richtung sueden eine wunderschoene kuestenstrecke entlang gefahren. abends haben wir es uns dann mal wieder auf einer raststaette am highway gemuetlich gemacht. wir haben von dort denise und dave (die wir in vietnam auf unserer halong bay tour kennen gelernt haben), angerufen und uns fuer den naechsten tag angekuendigt. die beiden haben darauf bestanden, dass wir uns umgehend ins auto setzen (wo wir ja schon sassen..) um sofort zu ihnen zu fahren, da wir nur 1,5 stunden entfernt waren. uns blieb nix anderes ueber als hoerig zu folgen, da uns diverse bierchen dort versprochen wurden. auf meine frage, wie wir denn das haus erkennen wo sie wohnen, bekam ich lediglich die antwort: you will see us jumping with a beer in our hands up and down! das hoerte sich gut an und so sind wir mit bleifuss durch die dunkelheit gebrettert (immer mit der angst im nacken ein kaengurugulasch anzurichten) und waren dann auch 1,5 stunden spaeter dort und denise ist tatsaechlich auf der strasse rumgehuepft.
die beiden hatten in vietnam erwaehnt, dass sie direkt am wasser wohnen, aber wie nah tatsaechlich, hatten wir dann doch nicht erwartet....genau hinter dem haus befand sich naemlich der riesige lake mcquarie von dem man eigentlich vom balkon der beiden haette reinspringen koennen. musste man aber nicht, denn unter dem haus befand sich die bootshalle mit diversen booten, kanus, kajak und etlichen surfbrettern. wunderbar. wir hatten dann einen ganz tollen abend mit den beiden und ihrem kleinen sohn billy und am naechsten tag sind wir erst einmal mit billy und dem kanu auf dem see rumgeschippert und spaeter mit dave und dem motorboot zum angeln rausgefahren. das ganze leider nicht besonders erfolgreich - lediglich ein tintenfisch ist an der angel gelandet und spaeter dann auf dem leckeren barbeque. aber spass hat es trotzdem gemacht - vor allem tim, der dann den nachmittag wieder rausgefahren ist... das war auch nicht viel erfolgreicher, hat sich aber an sich schon super angefuehlt, allein mit dem boot auf dem riesigen see. zwischendurch mussten wir dann auch schon einmal erste vorbereitungen fuer den autoverkauf treffen, der lag uns ganz schoen quer im magen, da soooo viel davon abhaengig war und ist. wie bereits erwaehnt haben wir dann am sonntag meinen geburtstag am strand, wieder auf dem see und in der schoenen umgebung gefeiert, bevor es nach einer weiteren angeltour eine pizza a` la denise gegeben hat. ausserdem gabs leckeren geburtstagschampagner. am montag morgen ging es fuer uns dann weiter, obwohl wir haetten bleiben duerfen solange wir wollten, haben uns dann aber dagegen entschieden, denn schliesslich wollten wir ja auch noch die blue mountains erkunden, eine tolle berglandschaft, gerade mal 1,5 stunden von sydney (unserer neuen lieblingsstadt) entfernt. dort sind wir nachmittags angekommen, haben meinen geburtstagsapfelkuchen, der bei denise, dave und billy einfach nicht mehr reingepasst hat, mit einer gewaltigen sahnehaube und einem leckeren instantkaffee verzehrt, bevor wir diesen batzen bei einer ersten kleinen bergwanderung abzutrainieren versuchten. dort gab es schoene wasserfaelle und faszinierende panoramen zu sehen. dann haben wir uns zusammen mit halb japan die three sisters von einem prima lookout angesehen, bevor wir uns zu dem ansaessigen campingplatz begeben haben. als kathy dort gerade einchecken wollte und den laecherlich hohen preis fuer die uebernachtung zahlen wollte, folgte die schrecksekunde, die sich dann ganz schoen lange hinzog. kathys portemonnaie mit saemtlichem, ueberlebenswichtigem inhalt war unauffindbar und schnell wurde uns klar, dass es entweder geklaut (unwahrscheinlich) oder einfach verloren gegangen war. wir haben mal wieder alles aus dorothea herausgeholt um an unsere letzten stationen zu gelangen, unter anderem einer toilette in der naehe des lookouts. waehrend kathy noch bei dem parkautomaten gesucht hatte, begab ich mich bereits in richtung toilette, die leider schon verschlossen war, als ein freundlicher weinhaendler mich irgendwie komisch angrinste und fragte, ob er irgendwas fuer mich tun koenne. ich schilderte ihm unser problem und schwupp, nachdem er noch einige details erfragte war der olle briefbeutel wieder da. muss wohl auf der toilette herausgefallen und von einer ehrlichen dame gefunden und abgegeben worden sein. es fehlten weder geld noch kreditkarte und ein nettes gespraech mit dem weinhaendlerehepaar machte diesen schock endgueltig zu einer im nachhinein guten geschichte (und auch der daraufhin gekaufte wein, den wir dann getrunken haben...).
nach einer eisigkalten nacht ging es dann am naechsten morgen auf eine sehr schoene wanderung durch einen canyon und anschliessend haben wir erstmal ordentlich was gegessen. dabei haben wir von einem muellmann, der einfach mal kurz quatschen wollte (so was passiert hier wirklich oft) einen prima tipp fuer eine kostenlose uebernachtungsmoeglichkeit im tal an einem kleinen fluss mit vielen kaenguruhs bekommen, dem wir dann auch prompt folgten. dort haben wir, nachdem wir unsere dorothea schon mal im internet feilgeboten haben, einen sehr schoenen abend mit 2 englaendern verbracht, mit denen wir am lagerfeuer unsere letzten stunden in der wildnis genossen, bevor es weiter nach sydney ging. nicht zu vergessen die 2 flaschen rotwein, die uns denise noch untergeschmuggelt hat.
am naechsten morgen wollten wir dann noch mal eine kleine wanderung machen, da die landschaft hier einfach so schoen war. jedoch hat uns die sms eines jungen franzosen vom vorabend, die wir im empfangsbereich erst am naechsten morgen erhielten einen strich durch die rechnung gemacht. er wollte fuer den fruehen abend einen termin zur dorotheabesichtigung in sydney haben, allerdings klang er alles andere als wirklich interessiert. auch sein 2. anruf wenig spaeter hinterliess bei uns nicht gerade den souveraensten eindruck, da er nicht wusste, dass er bereits mit uns gesprochen hatte und so um 4 uhr und um 5 uhr mit uns eine verabredung hatte. was nun folgt war eigentlich nur noch absurd. wir haben die wanderung gecancelt um nicht nur dorothea, sondern auch uns auf vordermann zu bringen, da die letzte nacht durch kaelte, feuer und wein nicht gerade positiv auf unser eh schon nicht mehr so serioeses erscheinungsbild gewirkt hat. also steuerten wir einen groesseren vorort von sydney an und erfragten am infocenter, wo man denn das auto und danach uns waschen koenne. die freundliche dame schickte uns zunaechst zu einer waschanlage mit hochdruckreiniger und unterbodenwaesche, bei der wir unserem neuen freund rudi begegneten. rudi war der besitzer dieser anlage und hatte, neben einem viel zu kleinen hut fuer den grossen kopf und einem wenig ausgepraegtem geschaeftssinn nichts besseres zu tun, als mit uns eine schaumparty zu feiern, die er selber finanziert hat. er steckte immer wieder geld in die waschanlage und alberte mit uns rum. da kathy und rudi zusammen das auto auf vordermann gebracht haben und ich definitiv pause hatte, sagte ich spasseshalber, ich koenne dann ja mal bier trinken gehen, worauf rudi uns sofort zu einem solchen einlud und nach kurzer zeit bilder seiner pin-sticker-sammlung hervorholte. haetten wir nicht gebremst und diesen termin am abend gehabt, wir saessen wohl heute noch dort. nach einem sehr feuchten schmatzer auf kathys wange verabschiedeten wir uns dann laut hupend in richtung schwimmbad, wo wir noch einige runden gedreht haben, bevor es unter die dringend noetige dusche ging.
sauber ging es dann nach bondi beach, um puenktlich unser auto dem potentiellen kaeufer zu praesentieren. total unvorbereitet folgte dann die begehung mit stephane, bei der wir fruehzeitig den eindruck hatten, das wird nix; oelleck, 2. motor mit 180000 km, rost, und diverse andere macken, die uns garnicht so bewusst waren, gaben uns eindeutig zu verstehen, dass unser verkaufspreis utopisch hoch angesetzt war. tja, und nach einer halben stunde meinte stephane dann auf einmal,er wuerde dorothea wohl kaufen, aber er koenne nicht die angesetzten 5300 dollar zahlen, sondern nur 5000 dollar. gott sei dank hatten kathy und ich gerade keinen blickkontakt, sonst waeren wir wahrscheinlich explodiert und konnten uns dann auf sensationelle 5100 dollar einigen. so ist uns das wohl einmalige kunststueck gelungen, ein auto innerhalb von nur einer stunde in sydney zu verkaufen (andere haben z. t. 2 wochen gebraucht, um es ueberhaupt los zu werden, zu einem miserablen kurs wohlgemerkt). voellig ueberdreht sind wir dann zu janin gebrettert, da wir den wagen ja noch so lange behalten konnten, bis die penunsens auf unserem konto sind, und haben dort erst mal angestossen. die naechsten naechte verbrachten wir dann auch in dorothea vor janins haus (die trennung fiel uns ganz schoen schwer (vom auto)) und hatten nun alle zeit, sydney zu erkunden und unsere weitere reise zu planen. dabei versuchte das reisebuero in sydney kurz mal, unsere plaene zu durchkreuzen, doch nach einem anruf in deutschland bei unserem reisebuero, war die sache geritzt, sogar gebuehrenfrei und wir fliegen jetzt am donnerstag morgen weiter nach christchurch (neuseeland). ausserdem nehmen wir uns noch fiji zur brust, da steht der flug allerdings noch nicht.
zu sydney ist nur zu sagen; eine traumstadt in einem traumhaften land. wir haben am freitag die harbor-bridge erkundet, waren abends im kino und sind dann trodmuede ins bett gefallen. auch auf die opera haben wir schon ettliche blicke erhaschen koennen, als wir samstag nachmittag mit der faehre nach manly beach getuckert sind, dort einen spaziergang gemacht haben und bei sonnenuntergang zurueck zum circular kay fuhren. danach haben wir uns den darling harbour angesehen, war uns allerdings etwas zu schick zum biertrinken (da wir ganz und gar nicht schick waren..) sind danach zu den rocks gelatscht, haben uns in ein rappelvolles pub gesetzt und den klaengen von shalley wilde gelauscht, einer stadtbekannten countryikone (die aussieht wie eine mischung aus marianne faithfull und bella block auf heroin), die trotz ihrer mindestens 60 jahre, gestandene maenner zum tanzen und laut mitgroehlen gebracht hat.
ausserdem waren wir in newstown und natuerlich auch bei janin, yassen und jarvis, die dort zu hause sind. samstag haben wir uns dann auf den weg nach bondi beach gemacht um dort einen kuestenwalk zu machen. wir haben dies zusammen mit urthe gemacht, einer freundin von kathy, die zufaellig auch gerade in sydney ist und spaeter haben wir dann janin und einige ihrer freunde getroffen, die alle den tag am strand genossen. am abend haben kathy und ich dann noch kurz einen absacker in der kings street getrunken.
sonntag haben wir dann nach einem satten fruehstueck und einigen problemen mit der zeitumstellung (die uhr wird auch hier um eine std. zurueckgestellt), zusammen mit urthe die oper erkunden wollen. dort angekommen, haben wir festgestellt, dass am abend die grossartige, franzoesische elektro-easylistening-pop-combo AIR auf dem programm stand. bloed war leider nur, dass dieses konzert restlos ausverkauft war, jedoch die geringe chance bestand, am abend noch kartenruecklaeufer zu ergattern. die chance haben wir dann auch genutzt, da unsere gluecksstraehne weiter anhielt und haben ein wunderbares konzert in der opera gesehen, welches wir rosi widmen wollen, die uns dieses einmalige erlebnis ermoeglicht hat (vielen dank nochmal auch auf diesem wege). als die letzten klaenge auf der buehne verstummten, haben wir noch ein bier mit 2 franzosen getrunken, die wir beim kartenkauf kennengelernt haben und haben es prompt versaeumt, den letzten bus oder zug zu bekommen (die verbindungen sind fuer ne millionenstadt nicht ganz so dolle). also ging es mit dem taxi zurueck nach newtown. wir haben dabei entschieden, die naechsten naechte noch mal so richtig gemuetlich in einem doppelzimmer im hotel zu verbringen , mit eigenem bad und fernseher, was wir dann am montag mittag, nachdem die autouebergabe, die so derartig emotionslos auf seiten des kaeufers ablief, dass wir auch nicht viel mehr darueber berichten muessen, in angriff nahmen. nur noch soviel sei gesagt, dass uns der abschied von unserem auto zwar schwer fiel, aber im endeffekt mussten wir uns eingestehen, dass es sich lediglich um ein auto handelt. so, und nun habe ich eigentliche keine lust mehr, noch irgendwas von den letzten tagen zu berichten, denn morgen frueh gehts los nach neuseeland und wir muessen richtig frueh raus. wir melden uns aus christchurch wieder und hoffen, dass ihr noch nicht eingeschlafen seid. dann gibts wieder bilder und das fazit und natuerlich den nachtrag fuer die letzten tage.
also, bis denne
Kathy und Tim

Keine Kommentare: